Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rauschunterdrückungssysteme
Rauschunterdrückungssysteme,elektron. Einrichtungen zur Unterdrückung oder Dämpfung von Störspannungen (Rauschen) bei der Aufnahme und Wiedergabe von Schallereignissen, bes. bei Kassettenrekordern und Tonbandgeräten. Eingesetzt werden Rauschfilter und Kompander. Rauschfilter sind Tiefpassfilter, mit denen hohe Frequenzen und damit störendes Rauschen bei der Wiedergabe unterdrückt werden. Ausführungsformen der R. mit Rauschfiltern sind die DNL-Schaltung (DNL) und die DNR-Schaltung (dynamic noise reduction). DNR-Systeme arbeiten ähnlich wie DNL-Schaltungen, jedoch setzt die Filterwirkung bereits bei sehr niedrigen Nutzpegeln (1 kHz) ein. Mit steigendem Nutzpegel wird die untere Grenzfrequenz der Filterwirkung in Richtung höherer Frequenzen verschoben. Kompander sind komplementäre R., die die Tonsignale vor der Aufnahme beeinflussen. Nach dem Kompanderprinzip arbeiten die Dolby-Systeme®, das ANRS und die High-Com-Systeme. Beim Dolby-A-System wird das gesamte Tonfrequenzspektrum in vier Teilbereiche aufgespalten und einzeln weiterverarbeitet, das vereinfachte Dolby-B-System arbeitet anstelle der Aufspaltung in vier Teilbereiche mit nur einem Nebenzweig mit Hochpassfilter, das Dolby-C-System ist im Prinzip aus zwei hintereinander geschalteten Dolby-B-Systemen aufgebaut und wirkt auf Frequenzen oberhalb 200 Hz ein. Das Dolby-HX-System kann nur aufnahmeseitig eingesetzt werden. Bei ihm wird der Vormagnetisierungsstrom in Abhängigkeit von der aufzunehmenden Frequenz geregelt. Das ANRS (automatic noise reduction system) ist ein Kompandersystem, das in der Wirkungsweise dem Dolby-B-System ähnelt und mit dem Frequenzen oberhalb 500 Hz beeinflusst werden können. Die höherfrequenten Tonsignale werden um so stärker angehoben, je niedriger ihr Pegel ist. Mit dem ANRS kann eine Rauschminderung bis zu 10 dB erreicht werden, mit der Variante Super-ANRS sogar bis 16 dB.
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