Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rauschgifte
Rauschgifte(Rauschmittel, Rauschdrogen), biologisch aktive Substanzen, die durch Wirkung auf das Zentralnervensystem den Bewusstseinszustand so ändern, dass rauschartige Zustände, mitunter mit Wahnvorstellungen, auftreten. R. sind natürlich (z. B. Haschisch, Kokain, Opium), halbsynthetisch (z. B. Alkohol, Heroin) oder künstlich hergestellte (z. B. Weckamine wie Ecstasy, Barbiturate) Drogen. Teilaspekte der R.-Wirkung sind Enthemmung, Verschiebung der affektiven Gleichgewichtslage, Unterdrückung von Schmerzen und Unlustgefühlen, Erzeugung einer Euphorie (bes. bei Opiaten), Halluzinationen (bes. bei Halluzinogenen wie LSD). Wiederholte Anwendung führt zu psych. und/oder phys. Drogenabhängigkeit mit Gewöhnungs- und Abstinenzerscheinungen. Alle R. können Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Menschen gefährden; Dauergebrauch führt zu geistigem und körperl. Verfall.
In Dtl. regelt das Betäubungsmittel-Ges. i. d. F. v. 1. 3. 1994 die Erlaubnispflicht für Anbau, Ein- und Ausfuhr, Abgabe und Verteilung von R. sowie die Modalitäten der Verschreibung und der Abgabe auf Verschreibung. Verstöße gegen das Betäubungsmittel-Ges. sind mit Strafe bedroht. Die Strafvorschriften wurden durch das Ges. zur Bekämpfung des illegalen R.-Handels u. a. Erscheinungsformen der organisierten Kriminalität vom 15. 7. 1992 verschärft. Die internat. Bekämpfung des illegalen R.-Handels ist Aufgabe von Interpol und Europol; in Dtl. arbeiten Polizei und Zoll beim Vorgehen gegen die R.-Kriminalität zusammen.
▣ Literatur:
Hoppe, H. A.: Drogenkunde, 3 Bde. Berlin 81975-87.
⃟ Drogen u. Drogenpolitik. Ein Handbuch, hg. v. S. Scheerer u. I. Vogt. Frankfurt am Main u. a. 1989.
⃟ Thamm, B. G. u. Katzung, W.: Drogen - legal - illegal. Von Kaffee bis Koks, von Alkohol bis Amphetamin. Daten, Fakten, Hintergründe. Hilden 21994.
⃟ Böllinger, L. u. a.: Drogenpraxis, Drogenrecht, Drogenpolitik. Leitfaden für Drogenbenutzer, Eltern, Drogenberater, Ärzte u. Juristen. Frankfurt am Main 41995.
⃟ Hurrelmann, K. u. Bründel, H.: Drogengebrauch - Drogenmißbrauch. Eine Gratwanderung zwischen Genuß u. Abhängigkeit. Darmstadt 1997.
Rauschgifte(Rauschmittel, Rauschdrogen), biologisch aktive Substanzen, die durch Wirkung auf das Zentralnervensystem den Bewusstseinszustand so ändern, dass rauschartige Zustände, mitunter mit Wahnvorstellungen, auftreten. R. sind natürlich (z. B. Haschisch, Kokain, Opium), halbsynthetisch (z. B. Alkohol, Heroin) oder künstlich hergestellte (z. B. Weckamine wie Ecstasy, Barbiturate) Drogen. Teilaspekte der R.-Wirkung sind Enthemmung, Verschiebung der affektiven Gleichgewichtslage, Unterdrückung von Schmerzen und Unlustgefühlen, Erzeugung einer Euphorie (bes. bei Opiaten), Halluzinationen (bes. bei Halluzinogenen wie LSD). Wiederholte Anwendung führt zu psych. und/oder phys. Drogenabhängigkeit mit Gewöhnungs- und Abstinenzerscheinungen. Alle R. können Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Menschen gefährden; Dauergebrauch führt zu geistigem und körperl. Verfall.
In Dtl. regelt das Betäubungsmittel-Ges. i. d. F. v. 1. 3. 1994 die Erlaubnispflicht für Anbau, Ein- und Ausfuhr, Abgabe und Verteilung von R. sowie die Modalitäten der Verschreibung und der Abgabe auf Verschreibung. Verstöße gegen das Betäubungsmittel-Ges. sind mit Strafe bedroht. Die Strafvorschriften wurden durch das Ges. zur Bekämpfung des illegalen R.-Handels u. a. Erscheinungsformen der organisierten Kriminalität vom 15. 7. 1992 verschärft. Die internat. Bekämpfung des illegalen R.-Handels ist Aufgabe von Interpol und Europol; in Dtl. arbeiten Polizei und Zoll beim Vorgehen gegen die R.-Kriminalität zusammen.
▣ Literatur:
Hoppe, H. A.: Drogenkunde, 3 Bde. Berlin 81975-87.
⃟ Drogen u. Drogenpolitik. Ein Handbuch, hg. v. S. Scheerer u. I. Vogt. Frankfurt am Main u. a. 1989.
⃟ Thamm, B. G. u. Katzung, W.: Drogen - legal - illegal. Von Kaffee bis Koks, von Alkohol bis Amphetamin. Daten, Fakten, Hintergründe. Hilden 21994.
⃟ Böllinger, L. u. a.: Drogenpraxis, Drogenrecht, Drogenpolitik. Leitfaden für Drogenbenutzer, Eltern, Drogenberater, Ärzte u. Juristen. Frankfurt am Main 41995.
⃟ Hurrelmann, K. u. Bründel, H.: Drogengebrauch - Drogenmißbrauch. Eine Gratwanderung zwischen Genuß u. Abhängigkeit. Darmstadt 1997.