Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rationalisierung
Rationalisierung[frz.],
1) Betriebswirtschaft: zweckmäßige Gestaltung von Arbeitsabläufen mit dem Ziel, das Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu optimieren, insbesondere durch effektiveren Einsatz von Arbeitskraft und Sachmitteln. R. kann erfolgen durch organisator. Maßnahmen (z. B. Verbesserung der Koordination zw. verschiedenen Teilprozessen; Leanproduction), mittels Wertanalyse (Verringerung des Rohstoff-, Material- und Energieeinsatzes) sowie v. a. durch Mechanisierung, d. h. Ersatz menschl. Arbeit durch Maschinenarbeit bis hin zur Automatisierung. Stetige R. ist Voraussetzung für die Steigerung der Produktivität und damit für die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen sowie Basis für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen. Negative Folgen der R. sind u. a. Entwertung erworbener Qualifikation und Verlust von Arbeitsplätzen, die einen besonderen Schutz der Arbeitnehmer (R.-Schutz) erforderlich machen.
Literatur:
K. Düll Technikentwicklung u. Arbeitsteilung im internat. Vergleich, hg. v. u. B. Lutz. Frankfurt am Main u. a. 1989.
Kern, H. u. Schumann, M.: Das Ende der Arbeitsteilung? R. in der industriellen Produktion. München 41990.
System. R. als sozialer Prozeß, Beiträge v. J. Bergstermann u. a. Bonn 1990.
Betriebl. R. u. ökonom. Rationalität, hg. v. U. Widmaier Opladen 1996.
2) Psychologie: das unbewusste Verdrängen unverständl. oder moralisch negativ bewerteter Motive durch vorgeschobene rationale Gründe.
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