Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rasse
Rasse[frz.], Gruppe von Lebewesen, die sich durch ihre gemeinsamen Erbanlagen von anderen Artangehörigen unterscheiden. In der zoolog. Systematik wird der Begriff R. synonym mit Unterart (Subspezies) gebraucht. Die Angehörigen versch. R. sind untereinander fruchtbar. Als geograph. R. bezeichnet man lokale Populationen, die versch., voneinander getrennte Areale besiedeln. Populationen, die im gleichen geograph. Gebiet, aber unter versch. Standortbedingungen leben, werden als ökolog. R. (Ökotypen) bezeichnet. - In der Tier- und Pflanzenzucht sind R. (Zucht-R.) aufgrund künstl. Auslese und sexueller Isolation gezüchtete Formengruppen mit (erwünschten) gleichen charakterist. Merkmalen. In der Tierzucht wird die Einteilung der R. vorgenommen nach Entwicklungsgrad (Natur-R., Land-R., Kultur-R.), nach morpholog. Merkmalen (z. B. beim Rind behornt und unbehornt), nach Nutzungsrichtung (z. B. Woll- und Fleisch-R. beim Schaf), nach der Anpassung an natürl. Standortverhältnisse (z. B. Niederungs- und Höhen-R.) und nach geograph. Verbreitung. In der Pflanzenzucht wird der Begriff R. nicht einheitlich gebraucht, gebräuchlicher sind die Begriffe Form und Sorte. - In der Anthropologie steht für R. heute oft der Begriff »typolog. Kategorie« (Mensch).
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