Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Radioastronomie
Radio|astronomie,Teilgebiet der Astronomie, das sich mit der von kosm. Objekten (sog. Radioquellen) und aus dem interstellaren Raum kommenden Radiostrahlung befasst. Zur Untersuchung dieser Strahlung, die im Wellenlängenbereich von etwa 1 mm bis 20 m (Radiofenster) auf die Erde gelangt, dienen Radioteleskope. Da Radiowellen im Unterschied zum Licht auch Wolken interstellaren Staubes durchdringen, sind der R. Bereiche zugänglich, die mit opt. Mitteln nicht erforscht werden können. Sie vermag insbesondere Informationen über die interstellare Materie zu geben, in der inzwischen über 60 versch. Molekülarten nachgewiesen wurden. - Die R. geht zurück auf die Entdeckung der Radiostrahlung der Milchstraße 1931 durch K. G. Jansky. Die 1951 nachgewiesene 21-cm-Strahlung des interstellaren neutralen atomaren Wasserstoffs hatte für die Klärung der Spiralstruktur des Milchstraßensystems besondere Bedeutung. 1960 wurde der erste Quasar, 1967 der erste Pulsar entdeckt. Die 1965 nachgewiesene kosmische Hintergrundstrahlung ist für das Verständnis der kosmolog. Entwicklung des Weltalls entscheidend.
Literatur:
Mezger, P. G.: Blick in das kalte Weltall. Protosterne, Staubscheiben u. Schwarze Löcher. Stuttgart 1992.
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