Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Rad
I Rad,Abk. für engl. radiation absorbed dose, Einheitenzeichen rd, veraltete Einheit der Energiedosis (Dosis): 1 rd = 0,01 J/kg = 0,01 Gy (Gray).
II Rad,
Maschinenelement zur Kraft- bzw. Drehmomentenübertragung, bes. zur rollenden Fortbewegung, ferner zur Richtungsänderung von Seilen, Ketten u. a.; besteht aus der Nabe, die die Verbindung zur Achse, Welle oder zu einem Zapfen herstellt, dem kreisförmigen R.-Kranz (Felge) und der beide Teile verbindenden R.-Scheibe (Scheiben-R.), deren Funktion auch durch Speichen (Speichen-R.) übernommen werden kann. - R. für Kraftfahrzeuge sind meist als Scheiben.-R. ausgebildet. Die schüsselförmige R.-Scheide aus Stahlblech ist mit Löchern oder Schlitzen versehen; für Sportwagen werden auch Leichtmetallguss-R. verwendet. Schwere Nutzfahrzeuge werden bevorzugt mit Stahlguss-Speichen-R. ausgerüstet, bei denen der gegossene Speichenkörper (»R.-Stern«) mit der Nabe eine Einheit bildet. Für Zweiradfahrzeuge werden meist Drahtspeichen-R. mit vielen dünnen Stahldrahtspeichen verwendet. Eisenbahn-R. tragen am Umfang des R.-Körpers einen stählernen Spurkranz, der mit seiner erhöhten inneren Kante das R. in den Schienen hält. Zahn-R. und Reibungs-R. dienen zur Kraftübertragung.
Älteste R.-Darstellungen stammen aus dem sumer. Ur etwa 2600 v. Chr. Wagen-R. mit Speichen finden sich um 2000 v. Chr. in N-Mesopotamien und um 1600 v. Chr. bei dem ägypt. Streitwagen. In Europa ist das R. (als Scheiben-R.) seit etwa 2000 v. Chr. nachweisbar, seit der späten Hallstattzeit mit Felge, Speichen und eisernen Reifen. Im vorkolumb. Amerika war das R. unbekannt. - Kult. Bedeutung hat das R. als Bewegungs- und Sonnenzeichen, im Christentum als Symbol des Kosmos.
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