Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Quäker
Quäker[»Zitterer«, wegen des enthusiastisch-ekstat. Charakters ihrer Versammlungen] (engl. Quakers), urspr. Spottname, später Selbstbez., eigtl. (nach 1652) Gesellschaft der Freunde (engl. Society of friends), im 17. Jh. von G. Fox begründete christl. Religionsgemeinschaft. Wegen ihrer Ablehnung der engl. Staatskirche, des Eides und des Kriegsdienstes verfolgt, wanderten viele Q. nach Nordamerika aus, wo W. Penn 1681 den Staat Pennsylvania gründete, dessen Verfassung auf den Grundsätzen des Quäkertums beruhte (Gleichheit, Gewaltfreiheit, Toleranz). Die Q. lehnen kirchl. Hierarchie, Ordnungen und Sakramente und theolog. Lehrgebäude ab. Ihre Ethik ist geprägt durch eine mannigfaltige Sozialarbeit und einen Friedensdienst im umfassenden Sinn (Ablehnung von Gewalt; 1947 Friedensnobelpreis). Zus. mit der Church of the Brethren und den Mennoniten gehören sie zu den »histor. Friedenskirchen« (Friedensbewegung). Ihr Menschenbild geht von der Gleichheit aller Menschen aus, woraus die Ablehnung jegl. Diskriminierung folgt; weltweit rd. 250 000 Q., davon rd. ein Drittel in den USA.
Literatur:
Otto, H.: Werden u. Wesen des Quäkertums u. seine Entwicklung in Dtl. Wien 1972.
Die Q., hg. v. R. C. Scott. A. d. Engl. Stuttgart 1974.
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