Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Quebec
Quebec[kve'bɛk, engl. kwɪ'bek] (frz. Québec),
1) die größte Prov. Kanadas, 1 540 680 km2, davon 183 890 km2 Binnengewässer, (1996) 7,42 Mio. Ew. (davon etwa 80 % Frankokanadier); Hptst. ist Quebec, größte Stadt Montreal, Amtssprache Französisch. Q. umfasst den größten Teil der Halbinsel Labrador und das südlich anschließende Gebiet am Sankt-Lorenz-Strom. Q. ist seenreich, von vielen Flüssen durchzogen; diese sind bed. für den Holztransport und die Wasserkraft (z. B. Stauseekette am Fort George River [La Grande Rivière]). Wichtige Wirtschaftsgrundlage ist der Wald (fast 50 % der Fläche), Verarbeitung u. a. zu Papier und Zellstoff, weiterhin Aluminium-, chem., Textil-, Maschinen-, Fahrzeug-, Nahrungsmittel-, Lederwaren-, Tabakind., Schiff- und Flugzeugbau. An der Grenze zu Labrador wurden große Eisenerzlager (Schefferville und Wabush) erschlossen, außerdem wird Bergbau auf Kupfer, Asbest, Gold-, Zink- und Titanerz betrieben. - Q. kam 1763 mit Neufrankreich an Großbritannien, das mit der Q. Act (1774) den Frankokanadiern Mitspracherechte bei der Reg. und die offizielle Anerkennung des römisch-kath. Bekenntnisses gewährte. 1791 in die Prov. Ober- und Unterkanada aufgeteilt, die 1840 zur Prov. Kanada zusammengefasst wurden. 1867 als Prov. des Dominions Kanada neu geschaffen. In Q. entwickelte sich v. a. in der 2. Hälfte des 20. Jh.s eine starke Autonomiebewegung. Versuche, die Prov. politisch aus dem Staatsverband Kanadas zu lösen, lehnte die Bev. jedoch 1980 und 1995 ab. 1996 erhielt die Prov. einen Sonderstatus als »eigenständige Gesellschaft« innerhalb Kanadas.
▣ Literatur:
Meyer, Philippe: Q. Paris 1980.
⃟ Coleman, W. D.: The independence movement in Q. 1945-1980. Toronto 1984.
⃟ Bernard, A.: La politique au Canada et au Q. Sillery 21985.
2) Hptst. von 1), 167 500 Ew., Metrop. Area 645 600 Ew.; Mittelpunkt des frankokanad. kulturellen Lebens mit der 1852 gegründeten kath. Laval-Univ., Sitz eines kath. und anglikan. Erzbischofs; bed. Flusshafen und Ind.zentrum (Leder, Pelz, Bekleidung, Nahrungsmittel u. a.) am hier 1 200 m breiten Sankt-Lorenz-Strom, besteht aus der Oberstadt auf einer 60-110 m über dem Fluss aufragenden Felshochfläche und der Unterstadt an deren Nordfuß.- Erbaut im Stil der frz. Städte des 18. Jh., mit Stadtmauer (heute Nationaldenkmal) und Zitadelle (1820-50, heute Kaserne), Backsteinhochhaus Hotel Château Frontenac (1892), Kirche Notre-Dame des Victoires (1688), Hôtel-Dieu du Précieux-Sang (1654 ff., ältester Krankenhausbau Nordamerikas), Ursulinenkloster (1639), anglikan. Dreifaltigkeitskathedrale (1804), Musée de la Civilisation (M. Safdie; 1987 eröffnet). Das histor. Stadtzentrum wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.- 1608 von S. de Champlain gegr., bis zur Eroberung durch brit. Truppen (1759) Zentrum der frz. Kolonie Neufrankreich; seit 1867 Hptst. der Prov. Quebec.
Quebec[kve'bɛk, engl. kwɪ'bek] (frz. Québec),
1) die größte Prov. Kanadas, 1 540 680 km2, davon 183 890 km2 Binnengewässer, (1996) 7,42 Mio. Ew. (davon etwa 80 % Frankokanadier); Hptst. ist Quebec, größte Stadt Montreal, Amtssprache Französisch. Q. umfasst den größten Teil der Halbinsel Labrador und das südlich anschließende Gebiet am Sankt-Lorenz-Strom. Q. ist seenreich, von vielen Flüssen durchzogen; diese sind bed. für den Holztransport und die Wasserkraft (z. B. Stauseekette am Fort George River [La Grande Rivière]). Wichtige Wirtschaftsgrundlage ist der Wald (fast 50 % der Fläche), Verarbeitung u. a. zu Papier und Zellstoff, weiterhin Aluminium-, chem., Textil-, Maschinen-, Fahrzeug-, Nahrungsmittel-, Lederwaren-, Tabakind., Schiff- und Flugzeugbau. An der Grenze zu Labrador wurden große Eisenerzlager (Schefferville und Wabush) erschlossen, außerdem wird Bergbau auf Kupfer, Asbest, Gold-, Zink- und Titanerz betrieben. - Q. kam 1763 mit Neufrankreich an Großbritannien, das mit der Q. Act (1774) den Frankokanadiern Mitspracherechte bei der Reg. und die offizielle Anerkennung des römisch-kath. Bekenntnisses gewährte. 1791 in die Prov. Ober- und Unterkanada aufgeteilt, die 1840 zur Prov. Kanada zusammengefasst wurden. 1867 als Prov. des Dominions Kanada neu geschaffen. In Q. entwickelte sich v. a. in der 2. Hälfte des 20. Jh.s eine starke Autonomiebewegung. Versuche, die Prov. politisch aus dem Staatsverband Kanadas zu lösen, lehnte die Bev. jedoch 1980 und 1995 ab. 1996 erhielt die Prov. einen Sonderstatus als »eigenständige Gesellschaft« innerhalb Kanadas.
▣ Literatur:
Meyer, Philippe: Q. Paris 1980.
⃟ Coleman, W. D.: The independence movement in Q. 1945-1980. Toronto 1984.
⃟ Bernard, A.: La politique au Canada et au Q. Sillery 21985.
2) Hptst. von 1), 167 500 Ew., Metrop. Area 645 600 Ew.; Mittelpunkt des frankokanad. kulturellen Lebens mit der 1852 gegründeten kath. Laval-Univ., Sitz eines kath. und anglikan. Erzbischofs; bed. Flusshafen und Ind.zentrum (Leder, Pelz, Bekleidung, Nahrungsmittel u. a.) am hier 1 200 m breiten Sankt-Lorenz-Strom, besteht aus der Oberstadt auf einer 60-110 m über dem Fluss aufragenden Felshochfläche und der Unterstadt an deren Nordfuß.- Erbaut im Stil der frz. Städte des 18. Jh., mit Stadtmauer (heute Nationaldenkmal) und Zitadelle (1820-50, heute Kaserne), Backsteinhochhaus Hotel Château Frontenac (1892), Kirche Notre-Dame des Victoires (1688), Hôtel-Dieu du Précieux-Sang (1654 ff., ältester Krankenhausbau Nordamerikas), Ursulinenkloster (1639), anglikan. Dreifaltigkeitskathedrale (1804), Musée de la Civilisation (M. Safdie; 1987 eröffnet). Das histor. Stadtzentrum wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.- 1608 von S. de Champlain gegr., bis zur Eroberung durch brit. Truppen (1759) Zentrum der frz. Kolonie Neufrankreich; seit 1867 Hptst. der Prov. Quebec.