Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Quarz
Quarzder (engl. und frz. Schreibung Quartz), die bei Temperaturen unterhalb 870 ºC stabile Form des kristallisierten Siliciumdioxids, SiO2 (wasserfreie Kieselsäure); Dichte 2,65 g/cm3, Mohshärte 7. Man unterscheidet zwei Modifikationen: α-Q. (Tief-Q.; trigonal), der bei Temperaturen bis 573 ºC beständig ist (häufig einfach als Q. bezeichnet), und den bei Temperaturen oberhalb 573 ºC stabilen β-Q. (Hoch-Q.; hexagonal-trapezoedrisch). Q.-Kristalle sind oft verzwillingt (Zwillinge). Das Kristallgitter wird von Tetraedern gebildet, bei denen ein Si4+-Ion immer von vier O2—-Ionen umgeben ist. Q. ist nach den Feldspäten das am weitesten verbreitete gesteinsbildende Mineral, das in magmat. Gesteinen (z. B. Granit, Porphyr), metamorphen Gesteinen (Gneis, Glimmerschiefer) und Sedimentgesteinen (Sandstein) vorkommt. Man unterscheidet: Bergkristall, die reinste Art des Q., aus Klüften und Gesteinshohlräumen; Rauch-Q., hell- bis dunkelbraun gefärbt. Weitere Farbvarietäten sind der violette Amethyst, der gelbe Citrin, der milchweiße Milch-Q., der rosafarbene Rosen-Q. u. a. Feinkristallin ist der Chalcedon. Hochdruckmodifikationen sind Coesit, Cristobalit und Tridymit. - Q. wird in der Technik sehr vielseitig verwendet; insbesondere bildet Q.-Sand einen wichtigen Rohstoff für die Glas- und Keramikindustrie. Q.-Kristalle dienen wegen ihrer opt. und elektr. Eigenschaften als Bauelemente in der Optik, Elektronik und Nachrichtentechnik.
Literatur:
Rykart, R.: Q.-Monographie. Die Eigenheiten von Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst, Chalcedon, Achat, Opal u. a. Varietäten. Thun 21995.
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