Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Quarks
Quarks[kwɔ:ks; engl., von M. Gell-Mann eingeführt nach dem Namen schemenhafter Wesen in dem Roman »Finnegans Wake« von J. Joyce], nach dem Standardmodell der Elementarteilchen neben den Leptonen die fundamentalen Bausteine der Materie. Danach sind alle Hadronen aus Q. aufgebaut, und zwar Baryonen aus je drei Q. (qqq), Antibaryonen aus je drei Anti-Q. (q̄q̄q̄), Mesonen dagegen aus je einem Q. und einem Anti-Q. (qq̄). Das ursprüngliche Q.-Modell von M. Gell-Mann (1974) ging von drei Q.-Arten (Up, Down, Strange) und den drei zugehörigen Anti-Q. aus, mittlerweile wurde nachgewiesen, dass man sechs Q. und die entsprechenden Antiquarks benötigt: Up (u), Down (d), Strange (s), Charm (c), Bottom oder Beauty (b), Top oder Truth (t). Q. haben den Spin 1/2 und die Baryonenzahl 1/3. Sie weisen drittelzahlige Elementarladungen e auf (Up, Charm und Top + 2/3 e, Down, Strange und Bottom — 1/3 e), bei den entsprechenden Anti-Q. ändert sich das Vorzeichen. Die versch. Q.-Arten unterscheiden sich durch ihre Flavourquantenzahlen (Flavour), die für die schwache Wechselwirkung verantwortlich sind. - »Gewöhnl.« Materie ist nach dem Q.-Modell lediglich aus Up-Q. (u) und Down-Q. (d) aufgebaut, da nur diese in den Protonen und Neutronen der Atomkerne vorkommen. Das Proton wird von zwei Up-Q. und einem Down-Q. gebildet (Formel: uud); für das Neutron gilt die Formel udd. Die Bindung der Nukleonen im Kern kommt durch den Austausch von Q. zustande. Nach den heutigen Vorstellungen wird die starke Wechselwirkung zw. den Q. über eine Farbladung durch den Austausch von Gluonen hervorgerufen (Quantenchromodynamik).
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