Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Quaglio
Quạglio[italien. 'ku̯aʎʎo], seit dem letzten Viertel des 18. Jh. in München ansässige Künstlerfamilie aus Laino am Comer See. Bed. Vertreter:
1) Angelo II, Bühnenbildner, * München 13. 12. 1829, ✝ ebd. 5. 1. 1890, Sohn von 6); seine wichtigsten Bühnenbilder schuf er für die Uraufführungen zu R. Wagners Opern »Tannhäuser« (1845), »Lohengrin« (1850) und »Tristan und Isolde« (1865).
2) Domenico, Maler, Kupferstecher und Lithograph, * München 1. 1. 1787, ✝ Hohenschwangau 9. 4. 1837, Bruder von 4), 5) und 6); bed. Architekturmaler der Romantik und Pionier der Münchner Landschaftsmalerei; seine Münchner Veduten geben Aufschluss über das Stadtbild Münchens um 1820. Ab 1833 leitete er den Wiederaufbau des Schlosses Hohenschwangau.
3) Lorenzo I, Theatermaler und Architekt, * Laino (bei Como) 25. 5. 1730, ✝ München 7. 5. 1804; war ab 1750 am Hof in Mannheim tätig, wo er das Opernhaus des Schlosses vergrößerte (1767; 1795 abgebrannt) und das Komödienhaus errichtete (Nationaltheater; 1775-77; im Zweiten Weltkrieg zerstört). 1778 wurde er Hofarchitekt in München.
4) Lorenzo II, Maler und Lithograph, * München 19. 12. 1793, ✝ ebd. 15. 3. 1869, Bruder von 2), 5) und 6); malte neben Landschaften v. a. humorvolle Szenen aus dem oberbayr. Volksleben.
5) Michael Angelo I, Maler, Kupferstecher und Lithograph, * München 13. 8. 1778, ✝ ebd. 2. 4. 1815, Bruder von 2), 4) und 6); wurde 1800 Hoftheatermaler in München. 1809 zeichnete er für S. Boisserée Ansichten und Risse des Kölner Doms.
6) Simon, Maler und Bühnenbildner, * München 23. 10. 1795, ✝ ebd. 8. 3. 1878, Vater von 1), Bruder von 2), 4) und 5); war Hoftheatermaler in München (ab 1828 Oberleitung). Q. verwandte als Erster in Dtl. ab 1839 neben gemalten auch gebaute Dekorationen.
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