Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
phönikische Kunst
phönikische Kunst,die im Küstenstreifen v. a. des heutigen Libanon und N-Israels beheimatete, aber auch andernorts entstandene Kunst des 10.-4. Jh. v. Chr.; der Begriff wird auch ausgedehnt auf die Kunst dieses Raumes sowie in Teilen Zyperns seit dem 12. Jh. v. Chr. und in Kanaan auch früher. Die Baukunst verwendete große Blöcke als Baumaterial, Tempel folgten meist dem syr. Typ, die Gräber sind oft in den Felsen gehauen. Durch die phönik. Inschrift wurde der steinerne Sarkophag des Königs Achiram von Byblos (um 1000 v. Chr.) mit figürl. Reliefs bes. bekannt. In Amrit, Tyros und Sarepta, auf Sardinien und Zypern gibt es einige Großplastiken (8.-6. Jh.). Sowohl die Reliefs als auch die Kleinkunst sind von Ägypten, dem östl. Mittelmeerraum und Mesopotamien beeinflusst. Das Kunsthandwerk bildete v. a. die Techniken der Fayence und des Niello aus. Der Einfluss der p. K. wird v. a. im orientalisierenden Stil der grch. und etrusk. Kunst fassbar.
Literatur:
Moscati, S.: Die Phöniker von 1200 v. Chr. bis zum Untergang Karthagos. A. d. Italien. Neuausg. Essen 1975.
Parrot, A. u. a.: Die Phönizier. Die Entwicklung der p. K. von den Anfängen bis zum Ende des 3. Pun. Krieges. A. d. Frz. München 1977.
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