Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
panafrikanische Bewegung
panafrikanische Bewegung(Panafrikanismus), seit etwa 1900 (1. Panafrikan. Konferenz in London) kulturelle und polit. Bestrebungen, Gemeinsamkeiten zw. allen Menschen schwarzer Hautfarbe hervorzuheben, diese Menschen politisch zu organisieren und gegen ihre Diskriminierung zu protestieren. Zentralfigur wurde nach dem Ersten Weltkrieg W. E. B. Du Bois, der vier panafrikan. Kongresse (Paris, 1919; London/Brüssel/Paris, 1921; London/Lissabon, 1923; New York, 1927) organisierte. Zunächst maßgeblich von Afroamerikanern bestimmt, verlagerte sich mit dem 5. Panafrikan. Kongress in Manchester (1945) der Schwerpunkt des Panafrikanismus in die afrikan. Länder (Vertreter u. a. K. Nkrumah). Zur Intensivierung des afrikan. Befreiungskampfes trug nach dem Zweiten Weltkrieg die All-African People's Conference bei. 1961 Spaltung in die Brazzaville- und die Casablancagruppe; 1963 Einigung durch Gründung der OAU. 1974 veranstaltete der tansan. Präs. J. Nyerere den 6. Panafrikan. Kongress in Daressalam, der jedoch an innerafrikan. Spannungen scheiterte. 1994 fand in Kampala der 7. Panafrikan. Kongress mit Delegierten aus Afrika, der Karibik und einigen westl. Staaten statt.
Literatur:
Ajala, A.: Pan-Africanism. London 1973.
Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU). Resolutionen u. Erklärungen 1963-1981, hg. v. H. Stoeber. A. d. Engl. Berlin (Ost) 1983.
Walters, R. W.: Pan Africanism in the African diaspora. Detroit, Mich. 1993.
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