Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Pyramide
Pyramide[grch. aus ägypt.] die,
1) Architektur: monumentales Grabmal der altägypt. Könige (ägyptische Kunst) mit quadrat. Grundfläche und dreieckigen, spitz zulaufenden Seiten. Sein Vorläufer war die Stufen-P. des Königs Djoser bei Sakkara mit rechteckigem Grundriss. Die erste eigentl. P., die »Rote P.« von Dahschur, ließ König Snofru erbauen. Die meisten P. liegen auf dem westl. Nilufer bei Kairo, die größten sind die P. des Cheops, des Chephren und des Mykerinos bei Giseh. - Pyramidenartige Bauten, meist von einem Tempel gekrönt, wurden auch von den Völkern der altamerikan. Kulturen errichtet. Hinterind. P. sind oft als Stufen-P. über natürl. Hügeln aufgeführt. Kleinere Stufen-P. gibt es in Ozeanien (z. B. auf Tahiti und Tonga). Nach ägypt. Vorbild erbaut wurde die Cestiuspyramide in Rom. Die P. Mesoamerikas (Chichén Itzá, El Tajín u. a.) sind (meist) in stufenförmigen Absätzen aufgeführt und mit einer Plattform für das Heiligtum auf der abgestumpften Spitze versehen.
Literatur:
Kubler, G.: The art and architecture of ancient America. Harmondsworth 21975.
Stadelmann, R.: Die großen P. von Giza. Graz 1990.
Stadelmann, R.: Die ägypt. P. Mainz 31997.
2) Mathematik: geometr. Körper, bei dem die Ecken eines ebenen Vielecks mit einem Punkt S, der P.-Spitze, außerhalb der Ebene des Vielecks verbunden sind. Das Volumen einer P. beträgt 1/3 G · h, wobei G der Flächeninhalt des Vielecks und h die P.-Höhe ist. Ist die Grundfläche ein regelmäßiges Vieleck und liegt S senkrecht über dessen Mittelpunkt, so wird die P. als gerade (regelmäßig), sonst als schief bezeichnet. Schneidet man eine P. mit einer zu ihrer Grundfläche parallelen Ebene, so bezeichnet man den zw. der Schnitt- und Grundfläche liegenden Teil als P.-Stumpf, den restl. Teil als Ergänzungspyramide.
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Ansicht: Pyramide