Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Pulsare
Pulsare[lat.], Quellen kosm. Radiofrequenzstrahlung, die regelmäßig Strahlungspulse von sehr kurzer Dauer abstrahlen. Die Pulsperioden der über 500 bislang lokalisierten P. schwanken zw. 1,5 ms und 4,3 s. Der erste P. wurde 1967 von A. Hewish und seiner Studentin J. Bell entdeckt; die Gesamtzahl der bis in Entfernungen von 150 000 Lichtjahren nachgewiesenen P. im Milchstraßensystem wird auf etwa 50 000 geschätzt. 1969 gelang es, einen P. mit einem opt. Objekt zu identifizieren, dem Zentralstern des einem Supernova-Ausbruch zugeschriebenen Crabnebels. Die Stärke der sichtbaren und der Röntgenstrahlung dieses Sterns ändert sich im gleichen Rhythmus wie die der Radiostrahlung. Auch andere P. scheinen Überreste von Supernovae zu sein. P. werden als schnell rotierende Neutronensterne angesehen; ihre starken Magnetfelder beschleunigen die vom Stern als Plasmawolke abströmenden Protonen und Elektronen nahezu auf Lichtgeschwindigkeit. Die hierbei gebildete gerichtete Radiofrequenzstrahlung scheint aufgrund der Rotation des Neutronensterns zu pulsieren.
Literatur:
Lyne, A. G.u. Graham-Smith, F.: P. Leipzig u. a. 1993.
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