Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Puerto Rico
Puẹrto Rico[span. 'puɛrtɔ 'rriko] (amtlich engl. Commonwealth of P. R., span. Estado Libre Asociado de P. R., bis 1932 Porto Rico), mit den USA assoziierter Staat im Bereich der Westind. Inseln, umfasst die Hauptinsel P. R., die unbewohnte Isla Mona im W und die Isla Vieques und Culebra im O; 8 959 km2, (1995) 3,674 Mio. Ew.;
Hptst.: San Juan, Amtssprachen: Spanisch und Englisch. Währung: US-Dollar (US-$). Zeitzone: MEZ — 5 Std.Landesnatur: Die Insel wird in ihrer Längsrichtung von einer Gebirgskette, der Cordillera Central (im Cerro de Punta 1 338 m ü. M.), durchzogen. Ihr schließen sich im N und S Bergländer an, die sich zu den schmalen Küstenebenen senken. Das trop. Klima ist im N und O sehr feucht und regenreich, im S trockener.Bevölkerung: Die Puertoricaner sind eine relativ einheitl. Mischlingsbev., Nachkommen v. a. von Spaniern und ehem. Sklaven aus Schwarzafrika. Das nach 1945 relativ geringe Bev.wachstum ist durch die starke, fast ausschließlich nach New York gerichtete Auswanderung verursacht. - Allg. Schulpflicht besteht vom 7. bis 16. Lebensjahr; es gibt fünf Hochschulen, darunter die Univ. in San Juan. - Die Bev. ist zu etwa 82 % katholisch, rd.15 % gehören prot. Kirchen und der anglikan. Kirche an; wachsende Bedeutung kommt den neuen Religionen zu.Wirtschaft: In der Landwirtschaft überwiegt Großgrundbesitz. In den Plantagen werden v. a. für den Export Zuckerrohr, Kaffee, Tabak und Ananas angebaut. Der Eigenbedarf an Nahrungsmitteln kann im Land nicht gedeckt werden. Voraussetzung für die seit 1940 durchgeführte Industrialisierung war der besondere polit. Status als autonomer Bestandteil der USA. Bundessteuern werden hier nicht erhoben, der Handel mit den USA ist zollfrei. Neben der traditionellen Nahrungsmittelind. entwickelten sich, auch begünstigt durch bis 1977 gezahlte Niedriglöhne, bes. die elektron. Ind., die Petrochemie, pharmazeut. Ind. sowie der Maschinen- und Apparatebau. Die Ind. bildet die Grundlage der Wirtschaft. Von wachsender Bedeutung ist der Fremdenverkehr. - P. R. verfügt über 20 000 km befestigte Straßen. Wichtigste Häfen sind San Juan und Mayagüez mit Freihandelszonen; internat. Flughafen 14 km nordöstlich von San Juan.
Geschichte: P. R. wurde 1493 von Kolumbus entdeckt (San Juan Bautista) und seit 1508 von Spaniern kolonisiert; die indian. Bev. starb durch eingeschleppte Krankheiten und Zwangsarbeit rasch aus, dafür wurden afrikan. Sklaven als Landarbeiter nach P. R. gebracht. 1873 wurde die Sklaverei abgeschafft. 1897 musste Spanien der Insel Autonomie zugestehen, sie aber schon 1898 an die USA abtreten.1917 erhielt die Bev. die eingeschränkte US-Staatsbürgerschaft, die Insel den Status eines von den USA verwalteten Territoriums, 1952 volle innere Autonomie. 1967 sprach sich die Bev. in einem Referendum mit 60,5 % für die Beibehaltung dieses Status aus. Danach werden nur Außen- und Sicherheitspolitik von den USA bestimmt. Die Diskussionen über die Alternativen - volle Unabhängigkeit oder Umwandlung in einen US-Staat - sind noch nicht abgeschlossen.
▣ Literatur:
Morales Carrión, A.: P. R., a political and cultural history. New York 1983.
⃟ Fernandez, R.: The disembedded island: P. R. and the United States. New York 1992.
Puẹrto Rico[span. 'puɛrtɔ 'rriko] (amtlich engl. Commonwealth of P. R., span. Estado Libre Asociado de P. R., bis 1932 Porto Rico), mit den USA assoziierter Staat im Bereich der Westind. Inseln, umfasst die Hauptinsel P. R., die unbewohnte Isla Mona im W und die Isla Vieques und Culebra im O; 8 959 km2, (1995) 3,674 Mio. Ew.;
Hptst.: San Juan, Amtssprachen: Spanisch und Englisch. Währung: US-Dollar (US-$). Zeitzone: MEZ — 5 Std.Landesnatur: Die Insel wird in ihrer Längsrichtung von einer Gebirgskette, der Cordillera Central (im Cerro de Punta 1 338 m ü. M.), durchzogen. Ihr schließen sich im N und S Bergländer an, die sich zu den schmalen Küstenebenen senken. Das trop. Klima ist im N und O sehr feucht und regenreich, im S trockener.Bevölkerung: Die Puertoricaner sind eine relativ einheitl. Mischlingsbev., Nachkommen v. a. von Spaniern und ehem. Sklaven aus Schwarzafrika. Das nach 1945 relativ geringe Bev.wachstum ist durch die starke, fast ausschließlich nach New York gerichtete Auswanderung verursacht. - Allg. Schulpflicht besteht vom 7. bis 16. Lebensjahr; es gibt fünf Hochschulen, darunter die Univ. in San Juan. - Die Bev. ist zu etwa 82 % katholisch, rd.15 % gehören prot. Kirchen und der anglikan. Kirche an; wachsende Bedeutung kommt den neuen Religionen zu.Wirtschaft: In der Landwirtschaft überwiegt Großgrundbesitz. In den Plantagen werden v. a. für den Export Zuckerrohr, Kaffee, Tabak und Ananas angebaut. Der Eigenbedarf an Nahrungsmitteln kann im Land nicht gedeckt werden. Voraussetzung für die seit 1940 durchgeführte Industrialisierung war der besondere polit. Status als autonomer Bestandteil der USA. Bundessteuern werden hier nicht erhoben, der Handel mit den USA ist zollfrei. Neben der traditionellen Nahrungsmittelind. entwickelten sich, auch begünstigt durch bis 1977 gezahlte Niedriglöhne, bes. die elektron. Ind., die Petrochemie, pharmazeut. Ind. sowie der Maschinen- und Apparatebau. Die Ind. bildet die Grundlage der Wirtschaft. Von wachsender Bedeutung ist der Fremdenverkehr. - P. R. verfügt über 20 000 km befestigte Straßen. Wichtigste Häfen sind San Juan und Mayagüez mit Freihandelszonen; internat. Flughafen 14 km nordöstlich von San Juan.
Geschichte: P. R. wurde 1493 von Kolumbus entdeckt (San Juan Bautista) und seit 1508 von Spaniern kolonisiert; die indian. Bev. starb durch eingeschleppte Krankheiten und Zwangsarbeit rasch aus, dafür wurden afrikan. Sklaven als Landarbeiter nach P. R. gebracht. 1873 wurde die Sklaverei abgeschafft. 1897 musste Spanien der Insel Autonomie zugestehen, sie aber schon 1898 an die USA abtreten.1917 erhielt die Bev. die eingeschränkte US-Staatsbürgerschaft, die Insel den Status eines von den USA verwalteten Territoriums, 1952 volle innere Autonomie. 1967 sprach sich die Bev. in einem Referendum mit 60,5 % für die Beibehaltung dieses Status aus. Danach werden nur Außen- und Sicherheitspolitik von den USA bestimmt. Die Diskussionen über die Alternativen - volle Unabhängigkeit oder Umwandlung in einen US-Staat - sind noch nicht abgeschlossen.
▣ Literatur:
Morales Carrión, A.: P. R., a political and cultural history. New York 1983.
⃟ Fernandez, R.: The disembedded island: P. R. and the United States. New York 1992.