Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Pubertät
Pubertät[lat.] die, Entwicklungsphase des Menschen zw. Kindheit und Erwachsensein. Beginn und Ende der P. liegen in Mitteleuropa bei Mädchen etwa zw. dem 11. (erste Menstruation) und 15./16. und bei Knaben etwa zw. dem 12. (erste Ejakulation bzw. Pollution) und 16./17. Lebensjahr. Außer durch die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale ist die P. bes. durch Veränderungen hinsichtlich des Körperwachstums gekennzeichnet (puberaler Wachstumsschub). Die körperl. Entwicklung in der P. ist mit der geistigen Entwicklung zur sozial selbstständigen Individualität verbunden. Aufgrund des Spannungsverhältnisses zw. physiologisch (v. a. hormonal) bedingten Körperveränderungen und der erst später erlangten sozialen Reife ist die P. auch eine Phase sozialer und psych. Unausgeglichenheit. Im Verhalten zeigen sich leicht hervorrufbare, starke Erregtheit, Gefühlsambivalenz und -übersteigerung, Protesthaltung (v. a. gegen Erwachsene) und soziale Orientierungsschwierigkeiten.
Literatur:
Ernst W. Müller. Geschlechtsreife u. Legitimation zur Zeugung, hg. v. Freiburg im Breisgau u. a. 1985.
Oerter, R.: Moderne Entwicklungspsychologie. Donauwörth 211987.
Nitsch, C. u. a: P.? Kein Grund zur Panik! Ein Buch für Töchter, Söhne, Mütter u. Väter. München 1995.
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