Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Proust
Proust[pru:st], Marcel, frz. Schriftsteller, * Paris 10. 7. 1871, ✝ ebd. 18. 11. 1922; zog sich 1905 wegen seines Asthmaleidens vom gesellschaftl. Leben zurück. Sein Lebensinhalt wurde die Arbeit an seinem Hauptwerk, dem siebenteiligen Roman »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«, 1913-27; Teile: »In Swanns Welt«, 1913, »Im Schatten junger Mädchenblüte«, 1918, »Die Welt der Guermantes«, 1920/21, »Sodom und Gomorra«, 1920/21, »Die Gefangene«, hg. 1923, »Die Entflohene«, hg. 1925, »Die wiedergefundene Zeit«, hg. 1927). Das monumentale Werk, der äußeren Form nach ein autobiograph. Bericht, spiegelt das komplexe Bild einer Epoche durch eine Fülle von Details, Zufällen und Assoziationen, die zu Schlüsselerlebnissen werden. Eigtl. Thema ist das Sicherinnern und die künstler. Verarbeitung dieser Erinnerung, der Weg von der individuellen Erfahrung zum überpersönl. Kunstwerk. Mit der Abkehr von der linearen Struktur und mit der radikal subjektiven Erzählperspektive markiert das Werk - zus. mit J. Joyces »Ulysses« (1922) und R. Musils »Mann ohne Eigenschaften« (1930-43) - den Beginn des modernen Romans in Europa. Erst sehr spät wurde P.s Jugendroman »Jean Santeuil« entdeckt (hg. 1952); veröffentlicht sind auch Briefe u. a.
▣ Literatur:
Jauß, H. R.: Zeit u. Erinnerung in M. P.s »À la recherche du temps perdu«. Neuausg. Frankfurt am Main 1986.
⃟ Painter, G. P.: M. P., 2 Bde. A. d. Engl. Frankfurt am Main 21986.
⃟ Kremp, K.: Der Roman von P. Basel u. a. 1988.
⃟ Keller, L.: P. lesen. Frankfurt am Main 1991.
⃟ Köhler, E. u. Corbineau-Hoffmann, A.: M. P. Berlin 31994.
Proust[pru:st], Marcel, frz. Schriftsteller, * Paris 10. 7. 1871, ✝ ebd. 18. 11. 1922; zog sich 1905 wegen seines Asthmaleidens vom gesellschaftl. Leben zurück. Sein Lebensinhalt wurde die Arbeit an seinem Hauptwerk, dem siebenteiligen Roman »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«, 1913-27; Teile: »In Swanns Welt«, 1913, »Im Schatten junger Mädchenblüte«, 1918, »Die Welt der Guermantes«, 1920/21, »Sodom und Gomorra«, 1920/21, »Die Gefangene«, hg. 1923, »Die Entflohene«, hg. 1925, »Die wiedergefundene Zeit«, hg. 1927). Das monumentale Werk, der äußeren Form nach ein autobiograph. Bericht, spiegelt das komplexe Bild einer Epoche durch eine Fülle von Details, Zufällen und Assoziationen, die zu Schlüsselerlebnissen werden. Eigtl. Thema ist das Sicherinnern und die künstler. Verarbeitung dieser Erinnerung, der Weg von der individuellen Erfahrung zum überpersönl. Kunstwerk. Mit der Abkehr von der linearen Struktur und mit der radikal subjektiven Erzählperspektive markiert das Werk - zus. mit J. Joyces »Ulysses« (1922) und R. Musils »Mann ohne Eigenschaften« (1930-43) - den Beginn des modernen Romans in Europa. Erst sehr spät wurde P.s Jugendroman »Jean Santeuil« entdeckt (hg. 1952); veröffentlicht sind auch Briefe u. a.
▣ Literatur:
Jauß, H. R.: Zeit u. Erinnerung in M. P.s »À la recherche du temps perdu«. Neuausg. Frankfurt am Main 1986.
⃟ Painter, G. P.: M. P., 2 Bde. A. d. Engl. Frankfurt am Main 21986.
⃟ Kremp, K.: Der Roman von P. Basel u. a. 1988.
⃟ Keller, L.: P. lesen. Frankfurt am Main 1991.
⃟ Köhler, E. u. Corbineau-Hoffmann, A.: M. P. Berlin 31994.