Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Protuberanzen
Protuberạnzen[lat. protuberare »anschwellen«], große Gaswolken in Chromosphäre und Korona der Sonne, die am Sonnenrand bei Sonnenfinsternissen als helle Erscheinung oder im Koronographen u. a. Spezialinstrumenten auf der Sonnenscheibe als dunkle Fäden (Filamente) sichtbar sind. Sie bestehen v. a. aus ionisiertem Wasserstoff, Helium und Calcium. Stationäre (ruhige) P. haben Lebensdauern von mehreren Sonnenrotationen. Aktive P. sind meist mit Flares verknüpft und zeigen zahlr. Formen und Entwicklungen. Als eruptive P. werden sie explosionsartig mit Aufstiegsgeschwindigkeiten bis 1 000 km/s in Höhen bis zu 2 Mio. km über die Sonnenoberfläche geschleudert. Bei einzelnen, bes. großen P. kann man auch die Loslösung einer Wolke beobachten, die sich von der Sonne fortbewegt. Solche Gasmassen können die Erde treffen und verursachen Polarlichter und magnet. Störungen.
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