Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Prothese
Prothese[grch.] die,
1) Medizin: aus körperfremdem Material hergestellter künstl. Ersatz für durch Unfall verloren gegangene, durch Krankheitsprozesse zerstörte, aus medizin. Gründen entfernte oder von Geburt an fehlende oder mangelhaft ausgebildete Körper- oder Organteile. I. w. S. gehören zu den P. auch die als Endo-P. bezeichneten Ersatzstücke, die z. B. in Form von künstl. Herzklappen, Arterien oder Gelenken (z. B. Hüft-, Knie-, Ellenbogengelenk) in den Körper eingesetzt werden. I. e. S. wird unter P. v. a. der künstl. Gliedmaßenersatz verstanden. P. der unteren Gliedmaßen dienen als Teil-P. der Versorgung eines Unter- oder Oberschenkelstumpfes oder können als Bein-P. eine ganze Gliedmaße einschl. einer Beckenschaufel ersetzen. Als Material werden meist Leichtmetalle und (teils glasfaserverstärkte) Kunststoffe mit funktionsangepasster Elastizität verwendet. Durch Feststellung des künstl. Kniegelenks mit Federmechanismen oder einer automat. Bremse bei plötzl. Beugung ist auch mit der Bein-P. ein annähernd natürl. Bewegungsablauf beim Gehen erzielbar. Bei den P. der oberen Gliedmaßen (Hand-, Armteil- und Arm-P.) bestehen aufgrund der vielfältigen Funktionen von Hand und Fingern größere Schwierigkeiten, einen adäquaten Ersatz herzustellen. Zu den einfachen Arm-P. gehört die Arbeits-P.; Fremdkraft-P. werden von Elektromotoren elektromechanisch oder -hydraulisch oder durch einen druckluftbetriebenen Mechanismus bewegt und über am Stumpf befestigte Elektroden durch Muskelaktionsströme (myoelektrisch) gesteuert. Hierdurch sind differenzierte Bewegungsabläufe (bes. der künstl. Hand) möglich. Form und Farbe der Oberfläche werden in Weichplastik nachgebildet. Modular-P. werden aus elektronisch gesteuerten Fertigteilen (Modulen) zusammengesetzt. - Von diesen Funktions-P. sind die kosmet. P., die wie die Brust-P. (Mammaplastik) oder das künstl. Auge in erster Linie ästhet. Zwecken dienen, zu unterscheiden; einen eigenen Bereich bilden die Zahn-P. (Zahnersatz).
2) Sprachwiss.: Bildung eines neuen Lautes oder einer neuen Silbe am Wortanfang (z. B. frz. »esprit« aus lat. »spiritus«).
Prothese[grch.] die,
1) Medizin: aus körperfremdem Material hergestellter künstl. Ersatz für durch Unfall verloren gegangene, durch Krankheitsprozesse zerstörte, aus medizin. Gründen entfernte oder von Geburt an fehlende oder mangelhaft ausgebildete Körper- oder Organteile. I. w. S. gehören zu den P. auch die als Endo-P. bezeichneten Ersatzstücke, die z. B. in Form von künstl. Herzklappen, Arterien oder Gelenken (z. B. Hüft-, Knie-, Ellenbogengelenk) in den Körper eingesetzt werden. I. e. S. wird unter P. v. a. der künstl. Gliedmaßenersatz verstanden. P. der unteren Gliedmaßen dienen als Teil-P. der Versorgung eines Unter- oder Oberschenkelstumpfes oder können als Bein-P. eine ganze Gliedmaße einschl. einer Beckenschaufel ersetzen. Als Material werden meist Leichtmetalle und (teils glasfaserverstärkte) Kunststoffe mit funktionsangepasster Elastizität verwendet. Durch Feststellung des künstl. Kniegelenks mit Federmechanismen oder einer automat. Bremse bei plötzl. Beugung ist auch mit der Bein-P. ein annähernd natürl. Bewegungsablauf beim Gehen erzielbar. Bei den P. der oberen Gliedmaßen (Hand-, Armteil- und Arm-P.) bestehen aufgrund der vielfältigen Funktionen von Hand und Fingern größere Schwierigkeiten, einen adäquaten Ersatz herzustellen. Zu den einfachen Arm-P. gehört die Arbeits-P.; Fremdkraft-P. werden von Elektromotoren elektromechanisch oder -hydraulisch oder durch einen druckluftbetriebenen Mechanismus bewegt und über am Stumpf befestigte Elektroden durch Muskelaktionsströme (myoelektrisch) gesteuert. Hierdurch sind differenzierte Bewegungsabläufe (bes. der künstl. Hand) möglich. Form und Farbe der Oberfläche werden in Weichplastik nachgebildet. Modular-P. werden aus elektronisch gesteuerten Fertigteilen (Modulen) zusammengesetzt. - Von diesen Funktions-P. sind die kosmet. P., die wie die Brust-P. (Mammaplastik) oder das künstl. Auge in erster Linie ästhet. Zwecken dienen, zu unterscheiden; einen eigenen Bereich bilden die Zahn-P. (Zahnersatz).
2) Sprachwiss.: Bildung eines neuen Lautes oder einer neuen Silbe am Wortanfang (z. B. frz. »esprit« aus lat. »spiritus«).