Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Programmiersprache
Programmiersprache,Datenverarbeitung: eine künstl., formale Sprache zum Abfassen von Programmen, die von einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt werden können. Zur Vermeidung von Mehrdeutigkeiten müssen bei P. Syntax (Festlegung der Zeichen und Zeichenfolgen, die in einem Programm zugelassen sind) und Semantik (Bedeutung der verwendeten Zeichen und Zeichenfolgen auf dem Rechner, auf dem das Programm ausgeführt werden soll) eindeutig definiert sein. Je nach dem Grad der Maschinennähe, d. h. dem Grad, in dem die Hardware einer Datenverarbeitungsanlage beachtet werden muss, werden P. in Maschinensprachen, niedere oder maschinenorientierte P. (Assembler-Sprachen) und (von Hardware unabhängige) höhere oder problemorientierte P. eingeteilt. Höhere P. werden mit Übersetzern (Compiler oder Interpreter) in niedere übertragen, niedere in höhere mit Aufwärtsübersetzern. Auf der Basis des einer P. zugrunde liegenden Konzepts oder Denkschemas werden die höheren P. im Wesentlichen in vier Kategorien eingeteilt: Bei imperativen P. (prozeduralen P.) besteht ein Programm (Programmrumpf) aus einer Folge von Anweisungen oder Befehlen. Wesentlich ist bei ihnen das Variablenkonzept, nach dem Eingabewerte in Variablen (Speicherzellen) abgelegt und dann weiterverarbeitet werden (z. B. ALGOL, BASIC, C, COBOL, FORTRAN, MODULA-2, PASCAL). Bei funktionalen und applikativen P. wird ein Programm als Funktion einer Menge von Eingabewerten (Parameter) in einer Menge von Ausgabewerten betrachtet (z. B. LISP, LOGO). Bei prädikativen P. (logischen P.) dient ein Programm zur Beweisführung in einem System von Tatsachen und Schlussfolgerungen (z. B. PROLOG). In objektorientierten P. werden alle zur Problemlösung erforderl. Informationen (Daten und Regeln) als »Objekte« aufgefasst, die durch Senden von »Nachrichten« Informationen miteinander austauschen können (z. B. SMALLTALK).
▣ Literatur:
Louden, K. C.: P. Grundlagen, Konzepte, Entwurf. A. d. Engl. Bonn u. a. 1994.
⃟ Stansifer, R.: Theorie u. Entwicklung von P. Eine Einführung. München u. a. 1995.
⃟ Watt, D. A.: P. Konzepte u. Paradigmen. A. d. Engl. München u. a. 1996.
⃟ Pratt, T. u. Zelkovitz, M.: P.n. Design u. Implementierung. A. d. Engl. München 1998.
Programmiersprache,Datenverarbeitung: eine künstl., formale Sprache zum Abfassen von Programmen, die von einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt werden können. Zur Vermeidung von Mehrdeutigkeiten müssen bei P. Syntax (Festlegung der Zeichen und Zeichenfolgen, die in einem Programm zugelassen sind) und Semantik (Bedeutung der verwendeten Zeichen und Zeichenfolgen auf dem Rechner, auf dem das Programm ausgeführt werden soll) eindeutig definiert sein. Je nach dem Grad der Maschinennähe, d. h. dem Grad, in dem die Hardware einer Datenverarbeitungsanlage beachtet werden muss, werden P. in Maschinensprachen, niedere oder maschinenorientierte P. (Assembler-Sprachen) und (von Hardware unabhängige) höhere oder problemorientierte P. eingeteilt. Höhere P. werden mit Übersetzern (Compiler oder Interpreter) in niedere übertragen, niedere in höhere mit Aufwärtsübersetzern. Auf der Basis des einer P. zugrunde liegenden Konzepts oder Denkschemas werden die höheren P. im Wesentlichen in vier Kategorien eingeteilt: Bei imperativen P. (prozeduralen P.) besteht ein Programm (Programmrumpf) aus einer Folge von Anweisungen oder Befehlen. Wesentlich ist bei ihnen das Variablenkonzept, nach dem Eingabewerte in Variablen (Speicherzellen) abgelegt und dann weiterverarbeitet werden (z. B. ALGOL, BASIC, C, COBOL, FORTRAN, MODULA-2, PASCAL). Bei funktionalen und applikativen P. wird ein Programm als Funktion einer Menge von Eingabewerten (Parameter) in einer Menge von Ausgabewerten betrachtet (z. B. LISP, LOGO). Bei prädikativen P. (logischen P.) dient ein Programm zur Beweisführung in einem System von Tatsachen und Schlussfolgerungen (z. B. PROLOG). In objektorientierten P. werden alle zur Problemlösung erforderl. Informationen (Daten und Regeln) als »Objekte« aufgefasst, die durch Senden von »Nachrichten« Informationen miteinander austauschen können (z. B. SMALLTALK).
▣ Literatur:
Louden, K. C.: P. Grundlagen, Konzepte, Entwurf. A. d. Engl. Bonn u. a. 1994.
⃟ Stansifer, R.: Theorie u. Entwicklung von P. Eine Einführung. München u. a. 1995.
⃟ Watt, D. A.: P. Konzepte u. Paradigmen. A. d. Engl. München u. a. 1996.
⃟ Pratt, T. u. Zelkovitz, M.: P.n. Design u. Implementierung. A. d. Engl. München 1998.