Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Praxiteles
Praxiteles,grch. Bildhauer des 4. Jh. v. Chr., Schüler seines Vaters Kephisodot d. Ä., neben Skopas und Lysipp der bedeutendste Bildhauer der Spätklassik. Durch hohe Meisterschaft in der Oberflächenbehandlung und feinste Ausgewogenheit der Körperrhythmen gab er seinen Skulpturen eine neuartige poet. Anmut. Literarisch sind etwa 60 Werke bezeugt. Durch kaiserzeitl. Kopien bekannt sind der »Einschenkende Satyr« (um 370/360 v. Chr.; u. a. Dresden, Staatl. Kunstsammlung) und die halb bekleidete »Aphrodite von Arles« (um 360/350; Paris, Louvre). Der »Angelehnte Satyr« (um 340; u. a. Rom, Kapitolin. Museum) zeigt die für P. charakterist. S-Linie des Körpers, ebenso der »Apollon Sauroktonos« (»Eidechsentöter«, um 340; u. a. Rom, Vatikan. Sammlung). In seinem Hauptwerk, der »Aphrodite von Knidos« (um 330; Rom, Vatikan. Sammlung; weitere Kopie z. B. München, Glyptothek), wird zum ersten Mal in der grch. Kunst in einer Großplastik die Schönheit des unbekleideten Frauenkörpers dargestellt. Der im Heratempel von Olympia gefundene »Hermes mit dem Dionysosknaben« wird als Originalwerk des P. (um 330) oder als Kopie des 1. Jh. v. Chr. angesehen.
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Ansicht: Praxiteles