Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Posen
Posen(poln. Poznań),
1) Hauptstadt der Wwschaft Großpolen, Polen, an der Warthe, 581 800 Ew.; kath. Erzbischofssitz, Univ., TU, mehrere Akad.en und Hochschulen, Inst. der Poln. Akademie der Wiss., West-Inst. (für dt.-poln. Beziehungen), Nationalmuseum, archäolog. Museum, Theater, Philharmonie (mit berühmtem Knaben- und Männerchor), botan. und zoolog. Garten; Metallverarbeitung, Maschinen- und Transportmittelbau, elektrotechn., Bekleidungs- und Lebensmittelind.; internat. Messen; Verkehrsknotenpunkt, Flughafen.- Dom (urspr. 10. Jh., nach Zerstörung im 11. Jh. wieder errichtet, heute im Zustand des 14./15. Jh.), zahlr. Kirchen aus MA. und Barock; Rathaus (urspr. 13./14. Jh., 1550-60 umgebaut), Bürgerhäuser (15.-17. Jh.); Bauten des 20. Jh., u. a. Theater, Univ.bibliothek, neoklassizist. Oper.- Um eine frühslaw. Burg des 8./9. Jh. entstanden, war P. im 10. Jh. Hauptsitz der poln. Herzöge, seit 968 Bischofssitz und seit 1138 Sitz der Herzöge von Großpolen. 1253 legten dt. Kaufleute die Neustadt nach dt. Recht an. 1394 erwarb P. das Stapelrecht, im 16. Jh. erlebte es eine wirtsch. und kulturelle Blüte. 1793 kam P. an Preußen, 1815 wurde es Hptst. des Großherzogtums (Prov.) sowie Sitz des Erzbistums P.-Gnesen. 1848 Zentrum der poln. Nationalbewegung in Preußen. Durch den Aufstand vom 27. 12. 1918 fiel die Stadt an Polen. Im Zweiten Weltkrieg (1939-45) unter dt. Besetzung (Hauptort des Reichsgaues Wartheland). - Der Posener Aufstand (Juni 1956) führte im Okt. 1956 zu einer Umbesetzung der Partei- und Staatsführung in Polen.
2) ehem. preuß. Prov. Großherzogtum P., 1815 gebildet aus bereits zw. 1793 und 1807 an Preußen gefallenen poln. Gebieten, kam 1919 an Polen zurück, Randgebiete zur Prov. Grenzmark Posen-Westpreußen.
Posen(poln. Poznań),
1) Hauptstadt der Wwschaft Großpolen, Polen, an der Warthe, 581 800 Ew.; kath. Erzbischofssitz, Univ., TU, mehrere Akad.en und Hochschulen, Inst. der Poln. Akademie der Wiss., West-Inst. (für dt.-poln. Beziehungen), Nationalmuseum, archäolog. Museum, Theater, Philharmonie (mit berühmtem Knaben- und Männerchor), botan. und zoolog. Garten; Metallverarbeitung, Maschinen- und Transportmittelbau, elektrotechn., Bekleidungs- und Lebensmittelind.; internat. Messen; Verkehrsknotenpunkt, Flughafen.- Dom (urspr. 10. Jh., nach Zerstörung im 11. Jh. wieder errichtet, heute im Zustand des 14./15. Jh.), zahlr. Kirchen aus MA. und Barock; Rathaus (urspr. 13./14. Jh., 1550-60 umgebaut), Bürgerhäuser (15.-17. Jh.); Bauten des 20. Jh., u. a. Theater, Univ.bibliothek, neoklassizist. Oper.- Um eine frühslaw. Burg des 8./9. Jh. entstanden, war P. im 10. Jh. Hauptsitz der poln. Herzöge, seit 968 Bischofssitz und seit 1138 Sitz der Herzöge von Großpolen. 1253 legten dt. Kaufleute die Neustadt nach dt. Recht an. 1394 erwarb P. das Stapelrecht, im 16. Jh. erlebte es eine wirtsch. und kulturelle Blüte. 1793 kam P. an Preußen, 1815 wurde es Hptst. des Großherzogtums (Prov.) sowie Sitz des Erzbistums P.-Gnesen. 1848 Zentrum der poln. Nationalbewegung in Preußen. Durch den Aufstand vom 27. 12. 1918 fiel die Stadt an Polen. Im Zweiten Weltkrieg (1939-45) unter dt. Besetzung (Hauptort des Reichsgaues Wartheland). - Der Posener Aufstand (Juni 1956) führte im Okt. 1956 zu einer Umbesetzung der Partei- und Staatsführung in Polen.
2) ehem. preuß. Prov. Großherzogtum P., 1815 gebildet aus bereits zw. 1793 und 1807 an Preußen gefallenen poln. Gebieten, kam 1919 an Polen zurück, Randgebiete zur Prov. Grenzmark Posen-Westpreußen.