Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Porträt
Porträt[-'trɛ, auch -'trɛ:t, frz.] das (Portrait),
1) allg.: bildl. Darstellung eines menschl. Gesichts (meist als Brustbild) in Malerei, Zeichnung und Grafik oder als fotograf. Aufnahme; Charakterstudie.
2) bildende Kunst: (Bildnis) Je nach dem Menschenbild einer Epoche ist das Bildnis zw. überindividueller, sozialer, individuell-physiognom. und physiolog. Wiedergabe angesiedelt. Man unterscheidet das Einzel-P., zu dem auch das Selbst-P. gehört, das Doppel-P. und das Gruppen-P. Nach der Wendung des Kopfes unterscheidet man Vorderansicht (en face) oder Seitenansicht (Viertel-, Halb- oder Dreiviertelprofil).
Das P. gehörte zu den Hauptaufgaben der Kunst, die jedoch bis zum Ausgang des MA. meist nicht von äußerer Ähnlichkeit ausging, sondern, wie im Alten Orient (mit Ausnahme der Amarnazeit), in Griechenland (bis zum 4. Jh. v. Chr.) und im MA. (bis ins 14. Jh.), aus der Vorstellung gestaltete Idealbildnisse schuf und den Dargestellten durch den allg. Typus, auch durch Inschrift, Wappen, Kleidung usw., kennzeichnete. Das individuell ähnl. P. dagegen setzte eine realist. Kunst wie die hellenist., die röm. und die europ. seit Beginn der Neuzeit voraus.
▣ Literatur:
Reinle, A.: Das stellvertretende Bildnis. Plastiken u. Gemälde von der Antike bis ins 19. Jh. Zürich 1984.
⃟ Boehm, G.: Bildnis u. Individuum. Über den Ursprung der Portätsmalerei in der italien. Renaissance. München 1985.
⃟ Giuliani, L.: Bildnis u. Botschaft. Hermeneut. Untersuchungen zur Bildniskunst der röm. Republik. Frankfurt am Main 1986.
Porträt[-'trɛ, auch -'trɛ:t, frz.] das (Portrait),
1) allg.: bildl. Darstellung eines menschl. Gesichts (meist als Brustbild) in Malerei, Zeichnung und Grafik oder als fotograf. Aufnahme; Charakterstudie.
2) bildende Kunst: (Bildnis) Je nach dem Menschenbild einer Epoche ist das Bildnis zw. überindividueller, sozialer, individuell-physiognom. und physiolog. Wiedergabe angesiedelt. Man unterscheidet das Einzel-P., zu dem auch das Selbst-P. gehört, das Doppel-P. und das Gruppen-P. Nach der Wendung des Kopfes unterscheidet man Vorderansicht (en face) oder Seitenansicht (Viertel-, Halb- oder Dreiviertelprofil).
Das P. gehörte zu den Hauptaufgaben der Kunst, die jedoch bis zum Ausgang des MA. meist nicht von äußerer Ähnlichkeit ausging, sondern, wie im Alten Orient (mit Ausnahme der Amarnazeit), in Griechenland (bis zum 4. Jh. v. Chr.) und im MA. (bis ins 14. Jh.), aus der Vorstellung gestaltete Idealbildnisse schuf und den Dargestellten durch den allg. Typus, auch durch Inschrift, Wappen, Kleidung usw., kennzeichnete. Das individuell ähnl. P. dagegen setzte eine realist. Kunst wie die hellenist., die röm. und die europ. seit Beginn der Neuzeit voraus.
▣ Literatur:
Reinle, A.: Das stellvertretende Bildnis. Plastiken u. Gemälde von der Antike bis ins 19. Jh. Zürich 1984.
⃟ Boehm, G.: Bildnis u. Individuum. Über den Ursprung der Portätsmalerei in der italien. Renaissance. München 1985.
⃟ Giuliani, L.: Bildnis u. Botschaft. Hermeneut. Untersuchungen zur Bildniskunst der röm. Republik. Frankfurt am Main 1986.