Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Polyäthylen
Polyäthylen(Polyethylen), Abk. PE, durch Polymerisation von Äthylen hergestellter, teilkristalliner, thermoplast. Kunststoff. P. niedriger Dichte (LDPE, PE-LD, Abk. für low density polyethylene) wird durch Polymerisation bei hohem Druck in Gegenwart von Sauerstoff oder Peroxiden als Radikalbildnern hergestellt. Die geringe Dichte ist auf verzweigte und damit sperrige Molekülketten zurückzuführen. P. hoher Dichte (HDPE, PE-HD, Abk. für high density polyethylene) wird in W-Europa v. a. in Gegenwart von Ziegler-Natta-Katalysatoren bei niedrigem Druck und Temperaturen unter 100 ºC hergestellt. PE-HD besteht überwiegend aus unverzweigten Molekülketten. P. hat im Vergleich zu anderen Kunststoffen niedrige Festigkeit und Härte, aber hohe Zähigkeit. P. ist ein Massenkunststoff mit breitem Anwendungsspektrum. Aus PE-LD werden v. a. Folien (Tragetaschen, Säcke), aber auch Rohre und Kabelisolierungen hergestellt. PE-HD wird v. a. durch Blasformen (zu Flaschen für Reinigungsmittel, Benzinkanister u. a.) und Spritzgießen (zu Mülltonnen, Flaschenkästen u. a.), aber auch zu Folien (z. B. für Deponieabdichtungen) verarbeitet. PE-Abfälle können recycelt werden.
Literatur:
Schipp, C.: Untersuchungen von Polyestermischungen u. Polyethylen mit Hilfe der Neutronenkleinwinkelstreuung. Aachen 1992.
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