Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Polynesier
Polynesi|er,die einheim. Bewohner von Polynesien, etwa 1,06 Mio. Menschen. Einer ersten Besiedlung Zentralpolynesiens (Tonga, Samoa) um 1200 v. Chr. folgten Ausbreitungen zu allen bewohnbaren Inseln, z. T. mit Mehrfachbesiedlungen. Trotz der großen Entfernungen zeigen die Inselgruppen sprachliche und kulturelle Gemeinsamkeiten: Polytheismus, Priester als Verbindung zu den Gottheiten (höchster Gott ist der Weltschöpfer Tangaroa), eine soziale Schichtung in Adlige, Freie und z. T. auch Sklaven sowie - anders als in den anderen Kulturen Ozeaniens - eine Berufsgruppe von Handwerkern und Künstlern, die sogar einen eigenen Gott hatte. Aus Holz, seltener aus Stein (Osterinsel) gefertigte figurale Götterdarstellungen haben bes. auf Hawaii (hier neben vorzügl. Federarbeiten), den Marquesasinseln, Neuseeland (Maori) und auf Nukuoro ein hohes Maß an künstler. Entfaltung erreicht. Eine bed. Rolle spielt die ornamentale Oberflächengestaltung, die sich an die Tatauierung menschl. Gesichter anlehnt. Hoch entwickelt waren Bootsbau und Navigation. Wesentl. Vorstellungen der P. waren Mana (die überaus wirkungsvolle Kraft) und Tabu (der Inbegriff des zu Meidenden).
Literatur:
Stingl, M.: Kunst der polynes. Inselwelt. A. d. Tschech. Leipzig 1990.
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