Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Polis
Pọlis[grch. pólis »Stadt«] die, im antiken Griechenland der Stadtstaat; nach myken. Zeugnissen Bez. für die »Burg« und die damit verbundene Siedlung. In archaischer Zeit Bez. für das Siedlung und Umland umfassende Gemeinwesen. Die P. verstand sich als Gemeinschaft von Bürgern (Politen), für die es feste soziale und ethn. Zugehörigkeitskriterien gab (Abgrenzung z. B. gegen Sklaven und Fremde, die Metöken). Sie war gekennzeichnet durch Selbstverw. und eine Verf., in der die polit. Rechte und Pflichten des Einzelnen festgelegt waren. Die Verf. konnte demokratisch oder oligarchisch sein. Die Vollbürger waren die Träger der Souveränität. Sie konnten in den Rat gewählt oder durch Los aufgenommen werden. Alle großen polit. Fragen entschied die Volksversammlung; die Blütezeit lag im 6.-4. Jh. v. Chr.
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