Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Poincaré
Poincaré[pwɛ̃ka're],
1) Jules Henri, frz. Physiker und Mathematiker, * Nancy 29. 4. 1854, ✝ Paris 17. 7. 1912, Vetter von 2); Prof. in Caen und Paris, begründete die moderne Topologie, lieferte Beiträge zur Lösung des Dreikörperproblems und von Differenzialgleichungen. Er arbeitete u. a. zur Himmelsmechanik, Thermodynamik, Elektrizitätstheorie und Optik und gilt als einer der Vorläufer der einsteinschen (speziellen) Relativitätstheorie. Von besonderer Bedeutung waren seine Bücher über die Grundlagen der Wiss. (»Wiss. und Hypothese«, 1901; »Der Wert der Wiss.«, 1905).
2) Raymond, frz. Politiker, * Bar-le-Duc 20. 8. 1860, ✝ Paris 15. 10. 1934, Vetter von 1); Rechtsanwalt, war 1912-13 MinPräs. und Außenmin., 1913-20 Staatspräs.; pflegte intensive Beziehungen zu Großbritannien und Russland (Unterstützung der russ. Balkanpolitik). 1920 war er Vors. der Reparationskommission. Als MinPräs. (1922-24) veranlasste er die Besetzung des Ruhrgebiets. 1926-29 war er nochmals MinPräs. und gleichzeitig (bis 1928) Finanzmin.; sanierte den Staatshaushalt und stabilisierte den Franc.
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