Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Plasma
Plạsma[grch. »Gebilde«] das,
1) Biologie: das Zytoplasma der Zelle.
2) Mineralogie: Name für grün gefärbten Jaspis.
3) Physik: Gemisch aus freien Elektronen, positiven Ionen und Neutralteilchen eines Gases, die sich durch ständige Wechselwirkung untereinander und mit Photonen in verschiedenen Anregungszuständen befinden. Der Plasmazustand heißt auch 4. Aggregatzustand. Ein P. ist quasineutral, d. h., es hat im Mittel die gleiche Anzahl positiver und negativer Ladungen. P. hat eine große elektr. Leitfähigkeit und ist diamagnetisch. Plasmen werden durch Stoßionisation mit Elektronen oder durch eine Gasentladung erzeugt. Die wichtigsten Parameter zur Beschreibung sind Dichte, Druck, Temperatur und die mittlere freie Weglänge zw. zwei Stößen. Grob unterscheidet man Niederdruck-Plasmen und Hochdruck-P. (Druck kleiner oder größer als der Atmosphärendruck) sowie kalte P. und heiße P. (Temperatur T < 105 K bzw. T > 106 K). Ein Fusions-P. (Kernfusion) setzt T> 108 K voraus. Im Rahmen internat. Forschungsprogramme (ITER) werden große Anstrengungen unternommen, um ein P. aus Deuterium oder Tritium von so hoher Temperatur und Dichte zu erzeugen, dass eine kontrollierte Kernfusion stattfinden kann; ein Fusionsreaktor soll die dabei frei werdende Energie technisch nutzbar machen. - In der Natur findet man P. in den höchsten Atmosphärenschichten, im Weltraum (interstellares Gas), in den Sternatmosphären und im Inneren der Sterne. P. treten auch in elektr. Entladungen, Blitzen oder in Flammen auf.
Literatur:
Goldston, R. J.u. Rutherford, P. H.: Plasmaphysik. Eine Einführung. A. d. Engl. Braunschweig 1998.
4) Physiologie: das Blut-P. (Blut).
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