Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Planeten
Planeten[von grch. plánētes »die Umherschweifenden«] (historisch Wandelsterne), nicht selbstleuchtende große Himmelskörper, die sich nach den keplerschen Gesetzen in ellipt. Bahnen um ein sie beleuchtendes Zentralgestirn (Sonne, Stern) bewegen. Die heute bekannten neun P. unseres Sonnensystems sind (nach wachsender Entfernung von der Sonne geordnet): Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto, die letzten drei sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Nach einem 10. P. (Transpluto) wurde bisher erfolglos gesucht, genauere Berechnungen der Neptunbahn machen seine Existenz unwahrscheinlich. - Aufgrund ihres unterschiedl. Aufbaus werden die ersten vier, relativ kleinen P. (erdähnl. bzw. terrestr. P.) von den Riesen-P. (jupiterähnl. bzw. iovian. P.) unterschieden, die v. a. aus gasförmiger Materie bestehen, Pluto gehört zu keiner der beiden Gruppen. Die Erdbahn trennt die äußeren (oberen) P. von den inneren (unteren) P. Merkur und Venus. Während die inneren P. sich auf ihrer scheinbaren Bahn am Himmel nie weit von der Sonne entfernen und deshalb nur als Abendstern oder Morgenstern sichtbar sind, können die äußeren P. den ganzen Gürtel der Ekliptik durchlaufen und daher auch in Opposition zur Sonne gelangen. Die P. drehen sich rechtläufig um ihre Achse, deren Neigung ähnlich der der Erdachse ist. Nur bei Uranus liegt die Rotationsachse fast in seiner Bahnebene, und bei Venus ist eine entgegengerichtete Drehung gemessen worden. Die Abstände der P. von der Sonne unterliegen einer gewissen Gesetzmäßigkeit (Titius-Bode-Reihe). Die P. sind (ausgenommen Merkur) mit einer mehr oder weniger dichten Atmosphäre umgeben. Außer bei den inneren P. sind bei allen P. Monde bekannt. - Außerhalb des Sonnensystems hat man bisher (1998) bei 12 Sternen Begleiter entdeckt, die ihrer Masse nach zu den P. zu rechnen sind.
▣ Literatur:
Marow, M. J.: Die P. des Sonnensystems. A. d. Russ. Thun 1987.
⃟ Engelhardt, W.: P., Monde u. Kometen. Darmstadt 1990.
⃟ Morrison, D.: Planetenwelten. A. d. Amerikan. Heidelberg u. a. 1995.
⃟ Schneider, R. U.: Planetenjäger. Die aufregende Entdeckung fremder Welten. Basel u. a. 1997.
Planeten[von grch. plánētes »die Umherschweifenden«] (historisch Wandelsterne), nicht selbstleuchtende große Himmelskörper, die sich nach den keplerschen Gesetzen in ellipt. Bahnen um ein sie beleuchtendes Zentralgestirn (Sonne, Stern) bewegen. Die heute bekannten neun P. unseres Sonnensystems sind (nach wachsender Entfernung von der Sonne geordnet): Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto, die letzten drei sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Nach einem 10. P. (Transpluto) wurde bisher erfolglos gesucht, genauere Berechnungen der Neptunbahn machen seine Existenz unwahrscheinlich. - Aufgrund ihres unterschiedl. Aufbaus werden die ersten vier, relativ kleinen P. (erdähnl. bzw. terrestr. P.) von den Riesen-P. (jupiterähnl. bzw. iovian. P.) unterschieden, die v. a. aus gasförmiger Materie bestehen, Pluto gehört zu keiner der beiden Gruppen. Die Erdbahn trennt die äußeren (oberen) P. von den inneren (unteren) P. Merkur und Venus. Während die inneren P. sich auf ihrer scheinbaren Bahn am Himmel nie weit von der Sonne entfernen und deshalb nur als Abendstern oder Morgenstern sichtbar sind, können die äußeren P. den ganzen Gürtel der Ekliptik durchlaufen und daher auch in Opposition zur Sonne gelangen. Die P. drehen sich rechtläufig um ihre Achse, deren Neigung ähnlich der der Erdachse ist. Nur bei Uranus liegt die Rotationsachse fast in seiner Bahnebene, und bei Venus ist eine entgegengerichtete Drehung gemessen worden. Die Abstände der P. von der Sonne unterliegen einer gewissen Gesetzmäßigkeit (Titius-Bode-Reihe). Die P. sind (ausgenommen Merkur) mit einer mehr oder weniger dichten Atmosphäre umgeben. Außer bei den inneren P. sind bei allen P. Monde bekannt. - Außerhalb des Sonnensystems hat man bisher (1998) bei 12 Sternen Begleiter entdeckt, die ihrer Masse nach zu den P. zu rechnen sind.
▣ Literatur:
Marow, M. J.: Die P. des Sonnensystems. A. d. Russ. Thun 1987.
⃟ Engelhardt, W.: P., Monde u. Kometen. Darmstadt 1990.
⃟ Morrison, D.: Planetenwelten. A. d. Amerikan. Heidelberg u. a. 1995.
⃟ Schneider, R. U.: Planetenjäger. Die aufregende Entdeckung fremder Welten. Basel u. a. 1997.