Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Piłsudski
Piłsụdski[piu̯'sutski], Józef Klemens, poln. Politiker und Marschall (seit 1920), * Zułowo (heute Sulowo, bei Vilnius) 5. 12. 1867, ✝ Warschau 12. 5. 1935; 1887 für fünf Jahre nach Sibirien verbannt, 1893 Mitbegründer der Poln. Sozialist. Partei, stellte sich im Interesse der Eigenstaatlichkeit Polens im Ersten Weltkrieg auf die Seite der Mittelmächte und befehligte 1914-16 auf österr. Seite die 1. Brigade der Poln. Legionen. Nach der Proklamation des Königreichs Polen (1916) durch die Mittelmächte geriet P. in Konflikt mit diesen (1917/18 in dt. Haft). 1918-22 war er »Staatschef« des unabhängigen Polen. Im Krieg gegen Sowjetrussland (1920-21) konnte P. durch sein strateg. Geschick (»Wunder an der Weichsel«) die drohende militär. Niederlage in einen Sieg wenden. Im Frieden von Riga (1921) erreichte er die Verschiebung der poln. Grenze um ca. 250 km nach O. Nach einem Staatsstreich errichtete P. 1926 ein autoritäres Regime. 1926-35 war er Kriegsmin. und 1926-28 sowie 1930 MinPräs.; schloss Nichtangriffspakte mit der Sowjetunion (1932) und Deutschland (1934).
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