Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Pisano
Pisano,1) Andrea, italien. Goldschmied, Bildhauer und Baumeister, * Pontedera (bei Pisa) zw. 1290 und 1295, ✝ Orvieto zw. 26. 8. 1348 und 19. 7. 1349, Vater von 5). Einziges gesichertes Werk ist die älteste der drei Bronzetüren des Florentiner Baptisteriums mit Reliefs aus dem Leben Johannes' des Täufers in 28 got. Vierpassrahmen (vollendet 1336); zugeschrieben werden ihm auch die sechseckigen Marmorreliefs am Untergeschoss des Campanile mit Darstellungen der Handwerke und der freien Künste (wohl ab 1334 in Arbeit; Originale heute im Dommuseum).
▣ Literatur:
Kreytenberg, G.: A. P. u. die toskan. Skulptur des 14. Jh. München 1984.
2) Antonio, genannt Pisanello.
3) Giovanni, italien. Baumeister und Bildhauer, * Pisa (?) zw. 1245 und 1250, ✝ Siena (?) bald nach 1314, Sohn von 4); Mitarbeiter seines Vaters an der Kanzel in Siena (1265-67) und am Brunnen in Perugia (1278); wurde 1284 Dombaumeister in Siena und mit dem Bau der Westfassade betraut, für die er die Skulpturen (heute Dommuseum) schuf; 1297 Dombaumeister in Pisa, wo er für das Baptisterium die Bildwerke der got. Geschosse gestaltete. P. hat zwei große Kanzeln geschaffen, 1297-1301 für Sant'Andrea in Pistoia, 1302-12 die von Stützfiguren getragene des Doms in Pisa, außerdem v.a. Madonnen. Seine anfangs an den antikisierenden Stil des Vaters anknüpfende Kunst setzt die Kenntnis der frz. Gotik voraus, unterscheidet sich aber von dieser durch ihr leidenschaftl., den Ausdruck steigerndes Temperament.
▣ Literatur:
Ayrton, M.: G. P. Bildhauer. A. d. Engl. Frankfurt am Main 1970.
4) Niccolò, italien. Bildhauer, * in Apulien (?) um 1225, ✝ Pisa (?) bald nach 1278, Vater von 3); einer der bedeutendsten europ. Bildhauer des MA., tätig in der Toskana, dort seit 1258 nachweisbar. Seine Kanzel des Baptisteriums in Pisa (1260 signiert) verbindet got. Formen (erstmals in Italien im got. Sinn gestaltete Gewandfiguren) und das Bildprogramm der frz. Gotik mit Vorbildern antiker Sarkophagreliefs. In der Domkanzel von Siena (1265-67), die er, wie den Brunnen auf dem Domplatz in Perugia (1278), mit seinem Sohn Giovanni schuf, wandelt sich sein Reliefstil zu erzähler. Reichtum und dramat. Zuspitzung der Szenen.
▣ Literatur:
Swarzenski, G.: Nicolo P. Meister der Plastik. Frankfurt am Main 1926.
⃟ Poeschke, J.: Die Sieneser Domkanzel des Nicola P. Berlin 1973.
5) Nino, italien. Bildhauer, * Pisa (?) um 1315, ✝ ebd. (?) vor dem 8. 12. 1368, Sohn und Schüler von 1); schuf in Anlehnung an frz. Plastik Grabmäler und Madonnenbildwerke.
Pisano,1) Andrea, italien. Goldschmied, Bildhauer und Baumeister, * Pontedera (bei Pisa) zw. 1290 und 1295, ✝ Orvieto zw. 26. 8. 1348 und 19. 7. 1349, Vater von 5). Einziges gesichertes Werk ist die älteste der drei Bronzetüren des Florentiner Baptisteriums mit Reliefs aus dem Leben Johannes' des Täufers in 28 got. Vierpassrahmen (vollendet 1336); zugeschrieben werden ihm auch die sechseckigen Marmorreliefs am Untergeschoss des Campanile mit Darstellungen der Handwerke und der freien Künste (wohl ab 1334 in Arbeit; Originale heute im Dommuseum).
▣ Literatur:
Kreytenberg, G.: A. P. u. die toskan. Skulptur des 14. Jh. München 1984.
2) Antonio, genannt Pisanello.
3) Giovanni, italien. Baumeister und Bildhauer, * Pisa (?) zw. 1245 und 1250, ✝ Siena (?) bald nach 1314, Sohn von 4); Mitarbeiter seines Vaters an der Kanzel in Siena (1265-67) und am Brunnen in Perugia (1278); wurde 1284 Dombaumeister in Siena und mit dem Bau der Westfassade betraut, für die er die Skulpturen (heute Dommuseum) schuf; 1297 Dombaumeister in Pisa, wo er für das Baptisterium die Bildwerke der got. Geschosse gestaltete. P. hat zwei große Kanzeln geschaffen, 1297-1301 für Sant'Andrea in Pistoia, 1302-12 die von Stützfiguren getragene des Doms in Pisa, außerdem v.a. Madonnen. Seine anfangs an den antikisierenden Stil des Vaters anknüpfende Kunst setzt die Kenntnis der frz. Gotik voraus, unterscheidet sich aber von dieser durch ihr leidenschaftl., den Ausdruck steigerndes Temperament.
▣ Literatur:
Ayrton, M.: G. P. Bildhauer. A. d. Engl. Frankfurt am Main 1970.
4) Niccolò, italien. Bildhauer, * in Apulien (?) um 1225, ✝ Pisa (?) bald nach 1278, Vater von 3); einer der bedeutendsten europ. Bildhauer des MA., tätig in der Toskana, dort seit 1258 nachweisbar. Seine Kanzel des Baptisteriums in Pisa (1260 signiert) verbindet got. Formen (erstmals in Italien im got. Sinn gestaltete Gewandfiguren) und das Bildprogramm der frz. Gotik mit Vorbildern antiker Sarkophagreliefs. In der Domkanzel von Siena (1265-67), die er, wie den Brunnen auf dem Domplatz in Perugia (1278), mit seinem Sohn Giovanni schuf, wandelt sich sein Reliefstil zu erzähler. Reichtum und dramat. Zuspitzung der Szenen.
▣ Literatur:
Swarzenski, G.: Nicolo P. Meister der Plastik. Frankfurt am Main 1926.
⃟ Poeschke, J.: Die Sieneser Domkanzel des Nicola P. Berlin 1973.
5) Nino, italien. Bildhauer, * Pisa (?) um 1315, ✝ ebd. (?) vor dem 8. 12. 1368, Sohn und Schüler von 1); schuf in Anlehnung an frz. Plastik Grabmäler und Madonnenbildwerke.