Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Piemont
Pi|emọnt(italien. Piemonte, frz. Piémont), Region in Norditalien, 25 399 km2, (1997) 4,29 Mio. Ew.; umfasst den westl. Teil der Poebene und das anschließende Alpengebiet bis zur frz. und schweizer. Grenze, mit den Prov. Alessandria, Asti, Biella, Cuneo, Novara, Turin, Verbano-Cusio-Ossola, Vercelli; Hauptstadt ist Turin. In den Ebenen werden Futterpflanzen, Weizen und Mais, im NO Reis angebaut, im Hügelland Wein; verbreitet Obstbau. P. ist eines der wichtigsten Ind.gebiete Italiens (Hüttenwerke, Maschinen-, Fahrzeugbau, Aluminium-, chem., Textil-, Leder- u. a. Ind.).
Geschichte: P. war das Kernland des vom Haus Savoyen geschaffenen Mittelstaates. Die Grafen (seit 1416 Herzöge) von Savoyen erwarben seit dem 11. Jh. P., Aosta, die Waadt (1536 an Bern), 1388 Nizza. Anfang des 15. Jh., unter Amadeus VIII., regierten sie einen Großteil P.s, das in der Folge die Geschichte Savoyens teilte und ein immer größeres Gewicht bekam; 1560 wurde Turin Hptst. anstelle von Chambéry. Im Frieden von Utrecht (1713) erhielt Savoyen-P. Sizilien zugesprochen, das es aber 1720 gegen Sardinien eintauschen musste. Herzog Viktor Amadeus II. wurde König von Sardinien, Kernland blieb P. Bei der Einigung Italiens wurde Savoyen mit Nizza an Frankreich abgetreten. Die liberale Verf. des Königreichs P.-Sardinien wurde Vorbild für den neuen Nationalstaat, Turin war bis 1865 Hauptstadt.
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