Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Photogrammmetrie
Photogrammmetriedie (Bildmessung), Aufnahme und Auswertung urspr. nur fotograf. Messbilder zur Bestimmung von Beschaffenheit, Form und Lage beliebiger Objekte. Die P. erfährt heute eine bed. Ausweitung dank neuartiger Bildaufnahmegeräte und der digitalen Bildverarbeitung als Folge der Möglichkeiten von Optoelektronik, Computertechnik und digitalen Massenspeichern. Hauptanwendungsgebiet der P. ist die Geodäsie. Die terrestrische P. (Erdbildmessung), bei der die Messbilder von erdfesten Standpunkten aus aufgenommen werden (Phototheodolit), wird im geodät. Bereich z. B. bei topograph. Aufnahmen im Hochgebirge und bei Ingenieurvermessungen genutzt. Bei der Aero-P. (Luftbildmessung) werden die Messbilder vorwiegend zur Herstellung topograph. Karten, für Katastermessungen und Aerotriangulationen mit einer Messkammer vom Flugzeug aus aufgenommen (Luftbild). Nach der Anzahl der verwendeten Bilder werden die Verfahren der Einbild-, Zweibild- (Stereo-P.) und Mehrbildmessung unterschieden. Die Messbilder werden in Einzelbild-Auswertegeräten entzerrt oder an stereoskop. Doppelbild-Auswertegeräten in drei Dimensionen ausgemessen. Die P. wird auch in zahlr. nichtgeodät. Bereichen benutzt, z. B. in der Architektur- und Kunstwerkvermessung, in der äußeren Ballistik, im forstl. Vermessungswesen, in der Röntgenologie, im Polizeiwesen, im techn. Versuchswesen, im Ingenieurbauwesen.
Literatur:
Kraus, K.: P., 2 Bde. Bonn 3-51994-96.
P. im Wandel, hg. v. F. K. List. Berlin 1998.
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