Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Phenol
Phenol[zu grch. phaínein »scheinen«, »leuchten«] das (Hydroxybenzol), aromat. Verbindung; farblose, sich an der Luft rötlich färbende, kristalline Substanz von charakterist. Geruch. Die wässrige Lösung reagiert schwach sauer. P. wird v. a. zur Herstellung von P.-Harzen, Caprolactam, Bisphenol A und Adipinsäure verwendet. Das wichtigste Herstellungsverfahren beruht auf der katalyt. Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid und dessen Spaltung zu P. und Aceton in Gegenwart von Schwefelsäure. Techn. Bedeutung haben auch die Oxidation von Toluol über Benzoesäure als Zwischenprodukt und die Hydrolyse von Monochlorbenzol. - Eine P.-Vergiftung (Carbolvergiftung) kann nach Aufnahme von P. in den Magen oder durch die Haut, in gewerbl. Betrieben auch beim Einatmen von P.-Dämpfen entstehen. Anzeichen sind Erbrechen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Krämpfe, aussetzende Atmung, Pupillenverengung, Kollaps u. a. - P. wurde 1834 von F. F. Runge im Steinkohlenteer entdeckt und Carbolsäure (Kohlenölsäure) genannt.
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