Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Phase
Phase[grch.] die,
1) allg.: Abschnitt, Entwicklungsstufe; Zustand.
2) Astronomie: die durch die unterschiedl. Stellung zu Erde und Sonne verursachten wechselnden Lichtgestalten von Mond und Planeten, von denen nur Merkur, Venus und Mars (schwach) wahrnehmbare P. durchlaufen.
3) Schwingungs- und Wellenlehre: das Argument der Funktion, die den Zustand einer Schwingung zu jedem Zeitpunkt, den einer Welle zu jeder Zeit und an jedem Ort festlegt. Bei einer harmon. Schwingung x (t) = a sin (ωt + ϕ0) bezeichnet man ωt + ϕ0 als P. oder P.-Winkel (a Amplitude, ω Kreisfrequenz, t Zeit); die P.-Konstante ϕ0 gibt die P. zum Zeitpunkt t = 0 an. Die Differenz der P.-Konstanten zweier gleichfrequenter Schwingungen heißt P.-Differenz (P.-Verschiebung).
4) statist. Mechanik: der durch Ortskoordinaten und Impulse bestimmte Zustand eines mechan. Systems, z. B. eines Teilchens, der durch einen Punkt im euklid. Raum, dem P.-Raum, dargestellt wird. Für ein System aus N Teilchen mit je f Freiheitsgraden ist dieser 2Nf-dimensional.
5) Thermodynamik: homogener (d. h. makroskopisch gleichartiger) Bereich eines heterogenen Systems, z. B. die nebeneinander bestehenden Aggregatzustände (feste, flüssige, gasförmige P.) eines Stoffes. Die versch. P. sind durch P.-Grenzflächen voneinander abgegrenzt, an denen sich ihre physikal. und chem. Eigenschaften sprunghaft ändern.
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