Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Pflanzenschutz
Pflanzenschutz,1) Kulturpflanzenschutz: zusammenfassende Bez. für alle biolog., physikal. und chem. Maßnahmen, um Bestände von Kulturpflanzen und Vorräte vor Schadorganismen und abiot. Schäden (z. B. Temperatur, Wind) zu schützen. Der Schutz der Pflanzen erstreckt sich auf die Vermeidung von Infektionen mit Mikroorganismen oder deren Bekämpfung, auf die Vermeidung von Fraßschäden durch Insekten und deren Larven sowie durch Schnecken, Wild, Nagetiere, Vögel u. a., auf die Abwehr parasit. Insekten oder Fadenwürmer und auf die Bekämpfung von Wildkräutern, die mit Nutzpflanzen um Wasser, Licht, Nährstoffe konkurrieren oder auf ihnen parasitieren. Mechan. Methoden des P. sind Umzäunungen gegen Fraßschäden, Vogelscheuchen oder die akust. Vertreibung von Vögeln, mechan. Entfernung kranker Pflanzen oder Pflanzenteile oder von Wildkräutern, das Einsammeln und Vernichten von Schnecken oder Insekten. Biolog. Methoden sind die Begünstigung natürl. Feinde von Schadorganismen, der Einsatz parasitierender (z. B. Schlupfwespen) oder räuber. Insekten (z. B. Marienkäfer) oder von insektenpathogenen Pilzen oder Bakterien, das Aussetzen sterilisierter Männchen und die Resistenzzüchtung. Chem. Methoden des P. umfassen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, von Insektenhormonen oder analogen Verbindungen sowie den Einsatz von Insektenlockstoffen in Fallen, u. a. von Sexualhormonen. Ziel des integrierten P. ist es, die P.-Maßnahmen im Sinne einer besseren Umweltverträglichkeit zu optimieren. Hierbei sollen alle wirtsch., ökolog. und toxikolog. Verfahren dazu verwendet werden, die Schadorganismen unter der wirtsch. Schadensschwelle zu halten, wobei die Ausnutzung natürl. Begrenzungsverfahren im Vordergrund steht. Eine solche P.-Strategie zielt ab auf sinnvolles Zusammenwirken von Maßnahmen des Pflanzenbaus, der Landtechnik in Abstimmung mit Standort und Umweltbedingungen und schließlich mit dem auf das Notwendigste beschränkten Einsatz chem. Mittel, da diese v. a. auch durch Rückstandsbildung in Nahrung und Umwelt problematisch sind.
Die Organisation amtl. P.-Dienststellen in Dtl. besteht aus forschenden, überwachenden und administrativen Institutionen. Dazu gehört v. a. die dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstellte Biolog. Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig. Rechtlich wird der P. in Dtl. durch das P.-Gesetz (i. d. F. v. 14. 5. 1998) geregelt.
▣ Literatur:
Börner, H.: Pflanzenkrankheiten u. P. Stuttgart 61990.
⃟ P. an Zier- u. Nutzpflanzen, Beiträge v. M. Bürki u. a. Neuausg. Braunschweig 1990.
⃟ 100 Jahre Pflanzenschutzforschung, bearb. v. A. Wulf. Berlin 1998.
⃟ P. u. Naturhaushalt, bearb. v. H. Vogt. Berlin 1998.
2) Naturschutz: der Schutz von Wildpflanzen (Naturschutz).
Pflanzenschutz,1) Kulturpflanzenschutz: zusammenfassende Bez. für alle biolog., physikal. und chem. Maßnahmen, um Bestände von Kulturpflanzen und Vorräte vor Schadorganismen und abiot. Schäden (z. B. Temperatur, Wind) zu schützen. Der Schutz der Pflanzen erstreckt sich auf die Vermeidung von Infektionen mit Mikroorganismen oder deren Bekämpfung, auf die Vermeidung von Fraßschäden durch Insekten und deren Larven sowie durch Schnecken, Wild, Nagetiere, Vögel u. a., auf die Abwehr parasit. Insekten oder Fadenwürmer und auf die Bekämpfung von Wildkräutern, die mit Nutzpflanzen um Wasser, Licht, Nährstoffe konkurrieren oder auf ihnen parasitieren. Mechan. Methoden des P. sind Umzäunungen gegen Fraßschäden, Vogelscheuchen oder die akust. Vertreibung von Vögeln, mechan. Entfernung kranker Pflanzen oder Pflanzenteile oder von Wildkräutern, das Einsammeln und Vernichten von Schnecken oder Insekten. Biolog. Methoden sind die Begünstigung natürl. Feinde von Schadorganismen, der Einsatz parasitierender (z. B. Schlupfwespen) oder räuber. Insekten (z. B. Marienkäfer) oder von insektenpathogenen Pilzen oder Bakterien, das Aussetzen sterilisierter Männchen und die Resistenzzüchtung. Chem. Methoden des P. umfassen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, von Insektenhormonen oder analogen Verbindungen sowie den Einsatz von Insektenlockstoffen in Fallen, u. a. von Sexualhormonen. Ziel des integrierten P. ist es, die P.-Maßnahmen im Sinne einer besseren Umweltverträglichkeit zu optimieren. Hierbei sollen alle wirtsch., ökolog. und toxikolog. Verfahren dazu verwendet werden, die Schadorganismen unter der wirtsch. Schadensschwelle zu halten, wobei die Ausnutzung natürl. Begrenzungsverfahren im Vordergrund steht. Eine solche P.-Strategie zielt ab auf sinnvolles Zusammenwirken von Maßnahmen des Pflanzenbaus, der Landtechnik in Abstimmung mit Standort und Umweltbedingungen und schließlich mit dem auf das Notwendigste beschränkten Einsatz chem. Mittel, da diese v. a. auch durch Rückstandsbildung in Nahrung und Umwelt problematisch sind.
Die Organisation amtl. P.-Dienststellen in Dtl. besteht aus forschenden, überwachenden und administrativen Institutionen. Dazu gehört v. a. die dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstellte Biolog. Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig. Rechtlich wird der P. in Dtl. durch das P.-Gesetz (i. d. F. v. 14. 5. 1998) geregelt.
▣ Literatur:
Börner, H.: Pflanzenkrankheiten u. P. Stuttgart 61990.
⃟ P. an Zier- u. Nutzpflanzen, Beiträge v. M. Bürki u. a. Neuausg. Braunschweig 1990.
⃟ 100 Jahre Pflanzenschutzforschung, bearb. v. A. Wulf. Berlin 1998.
⃟ P. u. Naturhaushalt, bearb. v. H. Vogt. Berlin 1998.
2) Naturschutz: der Schutz von Wildpflanzen (Naturschutz).