Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Petrus
Petrus,eigtl. Simon [aramäisch Kephas; grch. Petros »Stein«], Apostel, führende Persönlichkeit im Jüngerkreis Jesu und in der Urgemeinde; ✝ (Martyrium?) Rom (?) zw. 64 und 67 (?); Fischer; stammte aus Betsaida (heute Et-Tell) am See Genezareth. Der Beiname P. (»Stein«) wurde ihm von Jesus bei seiner Berufung zum Apostel verliehen; in Mt. 16, 18 theologisch als »Fels« (Fundament) gedeutet, auf dem Jesus Christus seine Gemeinde (»Ekklesia«) baut. Ab etwa 44 widmete er sich der Mission unter den Juden. Auf dem Apostelkonzil befürwortete er die Mission des Paulus unter den Nichtjuden (Heidenchristen), geriet später mit ihm darüber in Konflikt. Sicher ist sein späterer Aufenthalt in Rom. Nach kirchl. Überlieferung starb er dort unter Nero als Märtyrer. Seine überragende kirchengeschichtl. Bedeutung erhielt P. durch das im Anschluss an Mt. 16, 18 f. auf ihn zurückgeführte P.-Amt des Papstes. - Heiliger; Patron u. a. der Fischer und Schiffer; im Volksglauben »Himmelspförtner« und Wettermacher; Tag: 29. 6. (zus. mit Paulus) und 22. 2. (»Petri Stuhlfeier«, Gedächtnis der Übertragung des Hirtenamtes an P.). - Die bildende Kunst fand schon früh einen feststehenden Typus: kräftige gedrungene Gestalt, runder Kopf mit kurzem Bart, Glatze mit Lockenkranz. Attribute: Buch/Schlüssel, auch Kreuzstab oder Handkreuz, Hahn, Schiff, Ketten.
Literatur:
Cullmann, O.: P. Jünger, Apostel, Märtyrer. Zürich 31985.
Das Petrusbild in der neueren Forschung, hg. v. C. P. Thiede. Wuppertal 1987.
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