Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Peterskirche
Peterskirche(Petersdom, italien. San Pietro in Vaticano), die in der Vatikanstadt gelegene Grabkirche des Apostels Petrus, Hauptkirche des Papstes. Der älteste Bau, eine fünfschiffige Basilika, wurde unter Kaiser Konstantin um 324 begonnen. Er wurde auf einem vorwiegend heidnisch belegten Friedhof über einem Grab, das man als das Grab des Apostels Petrus ansah, angelegt. Der Grundstein zu der heutigen, unter Julius II. von Bramante begonnenen Kirche wurde 1506 gelegt. Bramantes Entwurf sah einen Zentralbau in Form eines grch. Kreuzes im Maßstab der Maxentiusbasilika mit einer Kuppel vor. Unter Raffael, B. Peruzzi und A. da Sangallo d. J. kam der Bau nur langsam voran. Michelangelo, seit 1546 Bauleiter, nahm den Plan des Zentralbaus wieder auf und entwarf nach dem Vorbild des Florentiner Doms eine Rippenkuppel, die G. della Porta und D. Fontana nach seinem Plan 1588-90 vollendeten. C. Maderno fügte die Fassade 1607-12, das dreischiffige Langhaus 1612-24 hinzu. Die P. gilt als der größte Kirchenbau der Erde (Länge mit Vorhalle 211,5 m, äußere Höhe bis zur Kreuzspitze 132,5 m, Kuppeldurchmesser 42 m). Über dem Papstaltar unter der Kuppel errichtete L. Bernini den Bronzebaldachin auf vier gewundenen Säulen (1624-33) sowie an der Apsiswand die Cathedra Sancti Petri (1657-66), einen monumentalen bronzenen Reliquienschrein für den hölzernen Petrusstuhl (4. Jh. n. Chr., Elfenbeinschmuck aus dem 9. Jh.). Zur weiteren Ausstattung gehören die Bronzefigur des thronenden Petrus (13. Jh.), die Pietà von Michelangelo (1498-1500) und Papstgräber in der Sakristei (1776-84 von C. Marchionni). - Vor der P. legte Bernini den Petersplatz an, ein um den 1586 von D. Fontana aufgerichteten Obelisken und zwei Brunnen geschlossenes Queroval aus vierfachen Kolonnaden, das durch schräg laufende Galerien mit der Fassade verbunden ist.
▣ Literatur:
Dell'Arco, M. F.: Petersdom u. Vatikan. Freiburg im Breisgau u. a. 1983.
Peterskirche(Petersdom, italien. San Pietro in Vaticano), die in der Vatikanstadt gelegene Grabkirche des Apostels Petrus, Hauptkirche des Papstes. Der älteste Bau, eine fünfschiffige Basilika, wurde unter Kaiser Konstantin um 324 begonnen. Er wurde auf einem vorwiegend heidnisch belegten Friedhof über einem Grab, das man als das Grab des Apostels Petrus ansah, angelegt. Der Grundstein zu der heutigen, unter Julius II. von Bramante begonnenen Kirche wurde 1506 gelegt. Bramantes Entwurf sah einen Zentralbau in Form eines grch. Kreuzes im Maßstab der Maxentiusbasilika mit einer Kuppel vor. Unter Raffael, B. Peruzzi und A. da Sangallo d. J. kam der Bau nur langsam voran. Michelangelo, seit 1546 Bauleiter, nahm den Plan des Zentralbaus wieder auf und entwarf nach dem Vorbild des Florentiner Doms eine Rippenkuppel, die G. della Porta und D. Fontana nach seinem Plan 1588-90 vollendeten. C. Maderno fügte die Fassade 1607-12, das dreischiffige Langhaus 1612-24 hinzu. Die P. gilt als der größte Kirchenbau der Erde (Länge mit Vorhalle 211,5 m, äußere Höhe bis zur Kreuzspitze 132,5 m, Kuppeldurchmesser 42 m). Über dem Papstaltar unter der Kuppel errichtete L. Bernini den Bronzebaldachin auf vier gewundenen Säulen (1624-33) sowie an der Apsiswand die Cathedra Sancti Petri (1657-66), einen monumentalen bronzenen Reliquienschrein für den hölzernen Petrusstuhl (4. Jh. n. Chr., Elfenbeinschmuck aus dem 9. Jh.). Zur weiteren Ausstattung gehören die Bronzefigur des thronenden Petrus (13. Jh.), die Pietà von Michelangelo (1498-1500) und Papstgräber in der Sakristei (1776-84 von C. Marchionni). - Vor der P. legte Bernini den Petersplatz an, ein um den 1586 von D. Fontana aufgerichteten Obelisken und zwei Brunnen geschlossenes Queroval aus vierfachen Kolonnaden, das durch schräg laufende Galerien mit der Fassade verbunden ist.
▣ Literatur:
Dell'Arco, M. F.: Petersdom u. Vatikan. Freiburg im Breisgau u. a. 1983.