Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Periodensystem der chemischen Elemente
Periodensystem der chemischen Elemẹnte,Abk. PSE, systemat., tabellar. Anordnung der chem. Elemente nach ihrem Atombau und ihren davon abhängigen periodisch sich wiederholenden chem. und physikal. Eigenschaften; 1869 von D. I. Mendelejew und L. Meyer unabhängig voneinander vorgeschlagen. Für einige Leerstellen sagte Mendelejew neue Elemente, z. B. Gallium, Germanium, Scandium, Technetium, Promethium, mit ihren Eigenschaften voraus, die später entdeckt oder durch Kernumwandlung künstlich hergestellt wurden. Anfängl. Unstimmigkeiten in der Reihenfolge wurden durch die spätere Erkenntnis beseitigt, dass nicht die Atommasse, sondern die Ordnungszahl die für die chem. Eigenschaften maßgebende Größe ist. Die Erklärung des PSE liefert die Quantentheorie, insbesondere die Anwendung des Pauli-Prinzips auf den Bau der Atomhülle. Danach unterscheiden sich die Atome der versch. Elemente durch die Anzahl der Hüllenelektronen, die sich in »Schalen« (Schalenmodell) gruppieren; sie spiegelt sich hauptsächlich in den Perioden des PSE wider. Es gibt versch. (historisch bedingte) Darstellungsarten des PSE (Lang- und Kurzperiodensystem). In den waagrechten Zeilen, den Perioden, werden die Elemente nach steigender Ordnungszahl, in den senkrechten Spalten, den Gruppen oder Elementfamilien, nach ähnlichen chem. und physikal. Eigenschaften geordnet. Zu den Hauptgruppen (gekennzeichnet entsprechend der IUPAC-Regel als 1A, 2A, 3B bis 7B, 0; die älteren Bez. lauten Ia bis VIIa und 0) zählen die 44 Elemente, bei deren Atomen die äußersten Schalen mit Elektronen aufgefüllt werden. Diese Gruppen werden (nach obiger Reihenfolge) als Alkalimetalle (und Wasserstoff), Erdalkalimetalle, Borgruppe, Kohlenstoffgruppe, Stickstoffgruppe, Chalkogene, Halogene und Edelgase bezeichnet. Die Gruppennummer gibt dabei jeweils die Anzahl der vorhandenen Außenelektronen an. Die übrigen 65 Elemente gehören zu den Nebengruppen (gekennzeichnet als 3A bis 7A, 8, 1B, 2B; früher: Ib bis VIIb, VIII). Bei den meisten Atomen dieser Elemente erfolgt aus energet. Gründen vor dem weiteren Auffüllen der äußeren Elektronenschalen ein Besetzen der inneren Elektronenschalen (d- und f-Orbitale). Diejenigen Nebengruppenelemente, bei deren Atomen das neu hinzukommende Elektron ein d-Elektron ist, werden auch als Übergangselemente oder als d-Elemente bezeichnet.
Literatur:
Hardt, H.-D.: Die period. Eigenschaften der chem. Elemente. Stuttgart 21987.
Trueb, L. F.: Die chemischen Elemente. Ein Streifzug durch das P. Stuttgart 1996.
Binder, H. H.: Lexikon der chemischen Elemente. Das P. in Fakten, Zahlen Daten. Stuttgart 1999.
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