Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Peking
Peking(chines. Beijing, 1928-49 Beiping, Peiping), Hauptstadt von China, im äußersten N der Großen Ebene; als regierungsunmittelbar verwaltetes Stadtgebiet (16 808 km2) (1997) 12,6 Mio. Ew. (davon in der Stadt P. (1993) 7,15 Mio. Ew.); Sitz der obersten Verwaltungs-, Justiz- und Militärbehörden; geistiger Mittelpunkt Chinas; Akademien der Wiss., mehrere Univ., Hoch-, Fachschulen, Forschungsinstitute, Museen (u. a. das Palastmuseum), Bibliotheken, Planetarium, zoolog. und botan. Garten. Seit 1949 vollzieht sich eine starke industrielle Entwicklung: Porzellan-, Textil-, Maschinen-, Werkzeug-, Elektronik-, chem., petrochem., Eisen-, Stahl- u. a. Industrie. P. ist seit 1949 um ein Drittel seiner bisherigen Fläche gewachsen. Im NW entstand ein neues Hochschulviertel, im O ein neues Ind.viertel; Flusshafen Tong Xian (nördl. Endpunkt des Kaiserkanals), internat. Flughafen, U-Bahn.
Stadtbild: Der Grundriss der alten Stadt ist ganz regelmäßig. Die von einer sechs Meter hohen Mauer mit elf mächtigen Toren umgebene, fast quadrat. Innere oder Mandschustadt im N enthält die ehemalige Kaiserstadt, diese wieder die von einer roten Mauer eingeschlossene einstige Verbotene oder Rote Stadt mit dem ehemaligen Kaiserpalast (UNESCO-Weltkulturerbe), in ihm die größte Samml. chines. Kunst. In der Kaiserstadt befinden sich der künstl. Jingshan (früher Meishan, »Kohlehügel«, 50 m), künstl. Seen mit dem Winterpalast, zahlr. Tempel und Paläste, in der Inneren Stadt ehemalige Prinzenpaläste, der große Konfuzius-(Kongmiao-) und der Lamatempel (Yonghe Gong), Pagoden und Hochschulen, im SO der Inneren Stadt das frühere Gesandtschaftsviertel, im S der Platz des Himml. Friedens (Tian'anmen-Platz), den im N das Tor des Himml. Friedens von der Kaiserstadt trennt. Die rechteckige, ebenfalls von einer Mauer umgebene Äußere oder Chinesenstadt im S enthält den Himmelstempel (UNESCO-Weltkulturerbe) und den Ackerbautempel. Bed. moderne Bauten, u. a. das Hotel Xiangshan von I. M. Pei (1983), Japanisch-Chines. Jugendaustauschzentrum von Kurokawa Kishō (1986-89), P. Lufthansa Center (1988-91). - In der Umgebung von P. viele Tempel, Klöster, Paläste, Kaisergräber. Der 15 km nördlich von P. gelegene Sommerpalast gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Geschichte: Die Stadt, deren Anfänge bis ins 12. Jh. v. Chr. zurückreichen, war etwa ab dem 10. Jh. n. Chr. unter wechselndem Namen Herrschaftssitz sowie Handels- und Verw.zentrum. 1215 von den Mongolen erobert. 1271-1368 Hptst. der mongol. Yuan-Dynastie als Daidu oder (mongol.) Khanbalyk (von dem 1275 eintreffenden Marco Polo als »Kambaluk« wiedergegeben); wurde 1421 unter dem Namen P. (»Nördl. Hptst.«, im Ggs. zu Nanking, der »Südl. Hptst.«) Sitz der Ming-, 1644 der Mandschukaiser und war seitdem (außer 1928-49) die Hptst. Chinas. 1937-45 von japan. Truppen besetzt; 1949 von der kommunist. Volksbefreiungsarmee eingenommen und seitdem Hptst. der VR China.
▣ Literatur:
Hürlimann, M.: P. u. seine Geschichte. Zürich 1976.
⃟ Die Paläste der Verbotenen Stadt, mit Beiträgen v. Y. Zhuoyun u. a. A. d. Chines. Hong Kong 1988.
⃟ Beijing. Kunst u. Kultur einer alten Hauptstadt, Text v. Y. Chongnian. A. d. Chines. Peking 1995.
Peking(chines. Beijing, 1928-49 Beiping, Peiping), Hauptstadt von China, im äußersten N der Großen Ebene; als regierungsunmittelbar verwaltetes Stadtgebiet (16 808 km2) (1997) 12,6 Mio. Ew. (davon in der Stadt P. (1993) 7,15 Mio. Ew.); Sitz der obersten Verwaltungs-, Justiz- und Militärbehörden; geistiger Mittelpunkt Chinas; Akademien der Wiss., mehrere Univ., Hoch-, Fachschulen, Forschungsinstitute, Museen (u. a. das Palastmuseum), Bibliotheken, Planetarium, zoolog. und botan. Garten. Seit 1949 vollzieht sich eine starke industrielle Entwicklung: Porzellan-, Textil-, Maschinen-, Werkzeug-, Elektronik-, chem., petrochem., Eisen-, Stahl- u. a. Industrie. P. ist seit 1949 um ein Drittel seiner bisherigen Fläche gewachsen. Im NW entstand ein neues Hochschulviertel, im O ein neues Ind.viertel; Flusshafen Tong Xian (nördl. Endpunkt des Kaiserkanals), internat. Flughafen, U-Bahn.
Stadtbild: Der Grundriss der alten Stadt ist ganz regelmäßig. Die von einer sechs Meter hohen Mauer mit elf mächtigen Toren umgebene, fast quadrat. Innere oder Mandschustadt im N enthält die ehemalige Kaiserstadt, diese wieder die von einer roten Mauer eingeschlossene einstige Verbotene oder Rote Stadt mit dem ehemaligen Kaiserpalast (UNESCO-Weltkulturerbe), in ihm die größte Samml. chines. Kunst. In der Kaiserstadt befinden sich der künstl. Jingshan (früher Meishan, »Kohlehügel«, 50 m), künstl. Seen mit dem Winterpalast, zahlr. Tempel und Paläste, in der Inneren Stadt ehemalige Prinzenpaläste, der große Konfuzius-(Kongmiao-) und der Lamatempel (Yonghe Gong), Pagoden und Hochschulen, im SO der Inneren Stadt das frühere Gesandtschaftsviertel, im S der Platz des Himml. Friedens (Tian'anmen-Platz), den im N das Tor des Himml. Friedens von der Kaiserstadt trennt. Die rechteckige, ebenfalls von einer Mauer umgebene Äußere oder Chinesenstadt im S enthält den Himmelstempel (UNESCO-Weltkulturerbe) und den Ackerbautempel. Bed. moderne Bauten, u. a. das Hotel Xiangshan von I. M. Pei (1983), Japanisch-Chines. Jugendaustauschzentrum von Kurokawa Kishō (1986-89), P. Lufthansa Center (1988-91). - In der Umgebung von P. viele Tempel, Klöster, Paläste, Kaisergräber. Der 15 km nördlich von P. gelegene Sommerpalast gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Geschichte: Die Stadt, deren Anfänge bis ins 12. Jh. v. Chr. zurückreichen, war etwa ab dem 10. Jh. n. Chr. unter wechselndem Namen Herrschaftssitz sowie Handels- und Verw.zentrum. 1215 von den Mongolen erobert. 1271-1368 Hptst. der mongol. Yuan-Dynastie als Daidu oder (mongol.) Khanbalyk (von dem 1275 eintreffenden Marco Polo als »Kambaluk« wiedergegeben); wurde 1421 unter dem Namen P. (»Nördl. Hptst.«, im Ggs. zu Nanking, der »Südl. Hptst.«) Sitz der Ming-, 1644 der Mandschukaiser und war seitdem (außer 1928-49) die Hptst. Chinas. 1937-45 von japan. Truppen besetzt; 1949 von der kommunist. Volksbefreiungsarmee eingenommen und seitdem Hptst. der VR China.
▣ Literatur:
Hürlimann, M.: P. u. seine Geschichte. Zürich 1976.
⃟ Die Paläste der Verbotenen Stadt, mit Beiträgen v. Y. Zhuoyun u. a. A. d. Chines. Hong Kong 1988.
⃟ Beijing. Kunst u. Kultur einer alten Hauptstadt, Text v. Y. Chongnian. A. d. Chines. Peking 1995.