Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Passau
Pạssau, 1) Landkreis im RegBez. Niederbayern, Bayern, 1 530 km2, (1998) 184 100 Einwohner.
2) kreisfreie Stadt und Verw.sitz von 1), am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz, 50 200 Ew.; Univ.; zahlr. Museen; Zahnradfabrik, Druckereien, elektrotechn., Bekleidungsind., Orgelbau, Glockengießerei, Brauereien; Ausgangspunkt der Personenschifffahrt auf der Donau; dt.-österr. Grenzstadt.- Auf der Landzunge zw. Donau und Inn liegt die Altstadt, rechts am Inn die Innstadt (mit der Wallfahrtskirche Mariahilf, 1627), an Donau und Ilz die ehem. Fischer- und Schoppersiedlung (Schiffbauer) Ilzstadt. In der Altstadt befindet sich der Dom St. Stephan (Krypta 1261, spätgot. Chor, sonst 1668-78) mit einer der größten Kirchenorgeln (1924-28), südlich die alte bischöfl. Residenz (14. Jh., 1662-80 erneuert), östlich die Neue Residenz (1771 vollendet). Weitere Bauwerke: Severinskirche (im 5. Jh. gegr., flach gedecktes Langhaus 9. Jh., Chor um 1476), Heiligengeistspital (1345) mit Kirche (1442), Salvatorkirche (1479), St. Paul (1678), Marian. Votivkirche (1619) u. a. Kirchen; Rathaus (Kernbau 1393, Binnenhöfe und Laubengänge 16./17. Jh.). Links der Donau Schloss Freudenhain (Ende 18. Jh.), über der Stadt die ehem. Feste Oberhaus (1219 begonnen, im 14./15. Jh. und 16.-18. Jh. ausgebaut), auf der Landspitze zw. Donau und Ilz die ehem. Feste Niederhaus (wohl seit dem 14. Jh.).- Im 1. Jh. v. Chr. kelt. Siedlung (Boiodorum), im 1. Jh. n. Chr. röm. Kastell (Boiotro); namengebend wurde das Mitte des 2. Jh. für die 9. Bataverkohorte errichtete Lager Batavis. Im 7. Jh. bayer. Herzogshof; im 8. Jh. karoling. Königshof, seit 739 Bischofssitz; 999-1803 bischöfl. (seit 1217 fürstbischöfl.) Herrschaft; 1255 Stadtrecht.
3) Bistum und ehem. Hochstift. 739 Bestätigung des Bistums durch Bonifatius; seit 798 Suffraganbistum von Salzburg; seit 1612 Entwicklung zu einem Zentrum der Gegenreformation; unter Kaiser Joseph II. Abtrennung des österr. Teils des Bistums (sechs Siebentel seines Territoriums); seit 1728 exemtes Bistum; 1803 Säkularisation; 1817/21 Bildung der neuen Diözese P. als Suffraganbistum von München-Freising.
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