Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Palladium
I Palladium[lat.] das (grch. Palladion), urspr. hölzernes Kultbild der bewaffneten Pallas Athene mit Helm, Schild und Lanze; es verlieh seinem Besitzer Schutz und verbürgte den Bestand einer Stadt.
II Palladium
[engl., nach dem Planetoiden Pallas] das, chem. Symbol Pd, ein Element aus der achten Nebengruppe des Periodensystems der chemischen Elemente; Ordnungszahl 46, relative Atommasse 106,42, Dichte 12,02 g/cm3, Schmelzpunkt 1552 ºC, Siedepunkt 2930 ºC. P. ist ein silberhelles, hartes, zähes und dehnbares Edelmetall aus der Gruppe der Platinmetalle. Es wird von verdünnten Mineralsäuren bei Zimmertemperatur kaum angegriffen, löst sich jedoch in Königswasser und rauchender Salpetersäure. Seine wichtigste Eigenschaft ist sein großes Absorptionsvermögen für Wasserstoff; fein verteiltes P. (»P.-Schwamm«) kann das 850fache und P. in kolloidaler Lösung das 3 000fache Volumen an Wasserstoff aufnehmen. In dieser Form ist der Wasserstoff bes. reaktionsfähig und lässt sich für viele Reduktionszwecke verwenden; fein verteiltes P. dient daher auch als Hydrierungskatalysator. Erhitztes P. ist für Wasserstoff selektiv durchlässig und kann zu dessen Reinigung benutzt werden. P. kommt mit Platin u. a. Platinmetallen vor. Es wird für elektr. Kontakte, in Legierungen in der Dental- und Schmuckind. sowie für chemisch-techn. Geräteteile verwendet.
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