Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Pagode
Pagode[dravidisch, zu Sanskrit bhagavat »heilig«] die,
1) europ. Bez. für die turmartigen Gebäude der buddhist. Baukunst in China, Korea, Japan und Hinterindien. Die P. ist ein buddhist. Reliquiar wie der ind. Stupa, jedoch in ihrer architekton. Gestalt nur begrenzt von ind. Vorbildern abzuleiten. Die chines. P. ist ein auf quadrat., polygonalem, auch rundem Grundriss aus Stein, Backstein, Holz, auch Eisen oder Bronze errichteter Turm von 7 bis 13 Stockwerken, alle mit eigenem Vordach. Bekannt wurde v. a. die mit glasierten Tonreliefs verkleidete »Porzellan-P.« in Nanking (1412-31, 84 m hoch, 1853 zerstört). Mit der Übernahme des Buddhismus im 6. Jh. kam die P. nach Korea und nach Japan. In Japan kennt man nur die hölzerne P. mit meist quadrat. Grundriss um einen Mittelpfeiler, anfangs drei-, in der Heianzeit auch fünfstöckig: Murōji (824), Präfektur Nara; Daigoji (951) in Kyōto.
2) kleine Porzellanfigur, die dem Lohan Pu-tai (»Dickbauchbuddha«; mit nickendem Kopf und bewegl. Händen) nachgebildet ist. Sie wurde im 17. und 18. Jh. in europ. Manufakturen hergestellt.
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