Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Paderborn
Paderbọrn, 1) Kreis im RegBez. Detmold, NRW, 1 245 km2, (1998) 284 600 Einwohner.
2) Krst. von 1) in NRW, am W-Fuß des Eggegebirges, an den Paderquellen, 136 100 Ew.; Erzbischofssitz mit Theolog. Fakultät und Abteilung der Kath. Fachhochschule NRW, Universität-Gesamthochschule, Fachhochschule der Wirtschaft, Fachschulen, Museen, Bibliotheken, Archive; Kammerspiele; Maschinenbau, Bahnausbesserungswerk, Metallverarbeitung, chem., Kunststoff-, Nahrungsmittel-, Teppich-, Möbelind., Betriebe für Computertechnik, Elektrotechnik, Druckereien und Papierverarbeitung, Zement- und Kalkwerke.- Nach schweren Zerstörungen (1945) und anschließendem Wiederaufbau besitzt P. noch eine Reihe bed. Bauten: Dom (bes. 13. Jh.; im Domkreuzgang u. a. das »Hasenfenster«, Wahrzeichen P.; reicher Domschatz), roman. Gaukirche St. Ulrich (Ende 12. Jh.; Barockfassade), Kloster Abdinghof (11. Jh.), Franziskaner- und Jesuitenkirche (17. Jh.), Rathaus (1613-20 im Stil der Weserrenaissance); Wasserschloss der Fürstbischöfe (16. Jh.) im Stadtteil Schloss Neuhaus.- 777 erstmals erwähnt, 1295 als Mitgl. der Hanse bezeugt; kam 1802-07, endgültig 1817 an Preußen. 1975 Zusammenschluss mit Schloss Neuhaus und fünf weiteren Gemeinden. Ausgrabungen förderten die Reste einer karolingisch-otton. Kaiserpfalz zutage.
3) Erzbistum, ehem. Fürstbistum; um 806 gegr., gehörte zur Kirchenprov. Mainz. Nach der Säkularisation 1802/03 fiel es an Preußen. Das 1821 neu errichtete und Köln unterstellte Bistum wurde 1929/30 zum Erzbistum erhoben. Über 60 % des Paderborner Bistumsterritoriums gingen 1994 in das neu errichtete Bistum Magdeburg ein.
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