P. E. N.
P. E. N.[Abk. für engl. Poets, Essayists, Novelists, »Dichter, Essayisten, Romanschriftsteller«] (PEN, PEN-Club), 1921 gegr. internat. Schriftstellervereinigung (Präs. seit 1997: Homero Aridjis), die für weltweite Verbreitung aller Literatur sowie für ungehinderten Gedankenaustausch auch in Krisen- und Kriegszeiten eintritt; die Mitgl. (durch Zuwahl aufgenommen) verpflichten sich zur Bekämpfung von Rassen-, Klassen- und Völkerhass und zum aktiven Eintreten für Pressefreiheit und Meinungsvielfalt. 1999 gab es 131 Zentren in über 100 Staaten. Sitz des Internat. P. E. N. ist London. Das dt. Zentrum, 1933 ausgeschlossen (ab 1934 bestand in London ein durch dt. Emigranten gebildeter »PEN-Klub dt. Autoren«), wurde 1949 als »Dt. P. E. N.-Zentrum« neu gegründet; 1951 spaltete es sich in ein »Dt. P. E. N.-Zentrum der Bundesrep.« (seit 1972 »P. E. N.-Zentrum Bundesrep. Dtl.« mit Sitz in Darmstadt; Präs.: E. Kästner, D. Sternberger, H. Böll, H. Kesten, W. Jens, M. Gregor-Dellin, C. Amery, G. Heidenreich, Ingrid Bacher, 1996-98 K. O. Conrady) und ein »Dt. P. E. N.-Zentrum Ost und West« (seit 1967 »P. E. N.-Zentrum Dt. Demokrat. Rep.«, Sitz in Berlin [Ost], ab 1990 »Dt. P. E. N.-Zentrum [Ost]«, Präs. 1991-98 D. Schlenstedt, 1998 B. K. Tragelehn). Im Okt. 1998 vereinigten sich beide dt. Zentren zum »P. E. N.-Zentrum Deutschland« (Sitz: Darmstadt), zu dessen erstem Präs. C. Hein gewählt wurde. Ein österr. PEN-Club wurde 1922 in Wien gegründet; seit 1973 gibt es einen »Gegen-PEN« junger Autoren, die »Grazer Autorenversammlung«. Schweizer. PEN-Clubs befinden sich in Basel, Genf und Winterthur. Ein Romani-PEN-Club wurde 1989 gegründet (Präs.: A. B. Bengsch). Seit 1989 gab es zahlr. Wieder- und Neugründungen in den osteurop. Staaten: Das erste sowjet., jetzt russ. P. E. N.-Zentrum wurde 1989 gegründet, seit 1992 gibt es ein alban. und ein palästinens. PEN-Zentrum.
▣ Literatur:
Hermand, J.: Die deutschen Dichterbünde. Von den Meistersingern bis zum PEN-Club. Köln 1998.