Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
öffentliche Bibliothek
öffentliche Bibliothek(öffentliche Bücherei), eine jedermann zugängl., gemeinnützige Bibliothek für die allg. Literatur- und Informationsversorgung. Sie stand früher als »Volksbücherei« im Ggs. zur wiss. Bibliothek; heute unterscheidet sie sich in der Konzeption eher von der institutsbezogenen Bibliothek (z. B. Hochschulbibliothek). Sie stellt alle Arten von bibliotheksgeeigneten Medien zur Verfügung, die die Orientierung und freie Meinungsbildung fördern und Bildung in jeder Form unterstützen (neben gedruckten auch audiovisuelle Materialien). Die ö. B. in Dtl. gliedern sich in Gemeinde-, Kreis-, Stadt-, Landes- und Staatsbibliotheken (Letztere werden als universale Bibliotheken gewöhnlich nicht als ö. B. bezeichnet); die entsprechenden Gebietskörperschaften sind die Hauptträger der ö. B., in erster Linie die Gemeinden und Städte. Die (städt.) Zentralbibliotheken unterhalten oft Zweigstellen und setzen Fahrbüchereien ein. Die ö. B. sind über ein Leih- und Informationsverkehrssystem miteinander kooperativ verbunden. Heute wird verstärkt elektron. Datenverarbeitung eingesetzt, was u. a. erhebl. Vorteile bei der Bestandsbeschaffung und -darbietung mit sich bringt.
Österreich: Hauptträger der Volksbüchereien ist das Borromäuswerk, daneben auch andere Institutionen, subventioniert vom Staat. 1948 wurde der »Verband Österr. Volksbüchereien« (Sitz: Wien) gegründet. In der Schweiz geht die Gründung von Bibliotheken v. a. auf die private Initiative von Vereinen und kirchl. Einrichtungen zurück. Die kulturelle Eigenständigkeit der Kantone bedingt eine uneinheitl. und vielfältige Entwicklungsgeschichte des Büchereiwesens.
Geschichte: 1828 gründete K. Preusker die »Bürgerbibliothek« in Großenhain, 1850 F. von Raumer vier »Volksbibliotheken« in Berlin. Während in Dtl. zunächst konfessionelle Vereine (Borromäus-Verein), sozialist. Bildungsvereine oder freie Volksbildungsvereine Träger von Leihbüchereien wurden, entwickelte sich in den USA und in Großbritannien das System der »public libraries« auf kommunaler Basis, das auf die Entstehung der Volksbücherei in Österreich wirkte und um die Jahrhundertwende auch vorbildhaft die »Bücherhallenbewegung« in Dtl. anregte.
▣ Literatur:
Thauer, W.u. Vodosek, P.: Geschichte der öffentl. Bücherei in Deutschland. Wiesbaden 21990.
⃟ Grund, U. u. Heinen, A.: Wie benutze ich eine Bibliothek? Basiswissen, Strategien, Hilfsmittel. München 21996.
öffentliche Bibliothek(öffentliche Bücherei), eine jedermann zugängl., gemeinnützige Bibliothek für die allg. Literatur- und Informationsversorgung. Sie stand früher als »Volksbücherei« im Ggs. zur wiss. Bibliothek; heute unterscheidet sie sich in der Konzeption eher von der institutsbezogenen Bibliothek (z. B. Hochschulbibliothek). Sie stellt alle Arten von bibliotheksgeeigneten Medien zur Verfügung, die die Orientierung und freie Meinungsbildung fördern und Bildung in jeder Form unterstützen (neben gedruckten auch audiovisuelle Materialien). Die ö. B. in Dtl. gliedern sich in Gemeinde-, Kreis-, Stadt-, Landes- und Staatsbibliotheken (Letztere werden als universale Bibliotheken gewöhnlich nicht als ö. B. bezeichnet); die entsprechenden Gebietskörperschaften sind die Hauptträger der ö. B., in erster Linie die Gemeinden und Städte. Die (städt.) Zentralbibliotheken unterhalten oft Zweigstellen und setzen Fahrbüchereien ein. Die ö. B. sind über ein Leih- und Informationsverkehrssystem miteinander kooperativ verbunden. Heute wird verstärkt elektron. Datenverarbeitung eingesetzt, was u. a. erhebl. Vorteile bei der Bestandsbeschaffung und -darbietung mit sich bringt.
Österreich: Hauptträger der Volksbüchereien ist das Borromäuswerk, daneben auch andere Institutionen, subventioniert vom Staat. 1948 wurde der »Verband Österr. Volksbüchereien« (Sitz: Wien) gegründet. In der Schweiz geht die Gründung von Bibliotheken v. a. auf die private Initiative von Vereinen und kirchl. Einrichtungen zurück. Die kulturelle Eigenständigkeit der Kantone bedingt eine uneinheitl. und vielfältige Entwicklungsgeschichte des Büchereiwesens.
Geschichte: 1828 gründete K. Preusker die »Bürgerbibliothek« in Großenhain, 1850 F. von Raumer vier »Volksbibliotheken« in Berlin. Während in Dtl. zunächst konfessionelle Vereine (Borromäus-Verein), sozialist. Bildungsvereine oder freie Volksbildungsvereine Träger von Leihbüchereien wurden, entwickelte sich in den USA und in Großbritannien das System der »public libraries« auf kommunaler Basis, das auf die Entstehung der Volksbücherei in Österreich wirkte und um die Jahrhundertwende auch vorbildhaft die »Bücherhallenbewegung« in Dtl. anregte.
▣ Literatur:
Thauer, W.u. Vodosek, P.: Geschichte der öffentl. Bücherei in Deutschland. Wiesbaden 21990.
⃟ Grund, U. u. Heinen, A.: Wie benutze ich eine Bibliothek? Basiswissen, Strategien, Hilfsmittel. München 21996.