Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ölmalerei
Ölmalerei,die Malweise mit Ölfarben. Zum Verdünnen werden verschieden schnell trocknende Malmittel verwendet, die aus Lein-, Mohn- oder Nussöl bestehen, ggf. in Verbindung mit Weichharzen oder Balsam. Die Ö. erlaubt ein Neben- und Übereinandersetzen von Pinselstrichen, ohne dass die Farben ineinander verlaufen. Die Ö. hat vor anderen Malweisen den Vorzug, dass die Farben stunden- bis tagelang vermalbar bleiben und nach dem Trocknen ihre Farbwirkung behalten. Dicker (pastoser) Farbauftrag im Wechsel mit dünnen, durchscheinenden Farbschichten (Lasuren) ergibt mannigfache Ausdrucksmöglichkeiten. Bei der schichtenweisen Malerei wird das Bild über einer getrockneten Untermalung (Tempera oder magere Ölfarbe) aufgebaut. Den Grund und die unteren Farbtöne lässt der Maler stellenweise durch die halbdeckende oder lasierende Übermalung hindurchwirken. Bei der Primamalerei werden die Farben auf der Palette vorgemischt, sodass im Bild sogleich der endgültige Farbwert erzielt wird. Ölgemälde verändern beim Altern ihr Aussehen infolge chem. Umwandlungen und physikal. Einflüsse. Diese Vorgänge führen oft zum Vergilben sowie zu Rissbildungen (Krakelüren). Schlussfirnisse bieten Schutz gegen Verschmutzung und klimat. Einflüsse.
Literatur:
Morschek, K. H.: Hb. Ö. Wiesbaden 1993.
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