Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ödipus
Ödipus(grch. Oidipus), grch. Mythos: König von Theben, Sohn des Laios und der Iokaste, wegen eines Orakelspruches, wonach er seinen Vater töten und seine Mutter heiraten würde, als Kind ausgesetzt, aber gerettet. Nachdem ihm das Delph. Orakel sein Schicksal bestätigt hatte, tötete er, ohne es zu ahnen, im Streit seinen Vater Laios, befreite Theben von der Sphinx, indem er ihr Rätsel löste, und erhielt als Lohn den Thron und die Hand der Königin, seiner Mutter, die ihm Eteokles, Polyneikes, Antigone und Ismene gebar. Als das Geheimnis enthüllt wurde, erhängte sich Iokaste, Ö. stach sich beide Augen aus und irrte, von Antigone begleitet, in der Fremde umher, bis er im Hain der Eumeniden am Kolonos in Attika von der Erde entrückt wurde. - Trauerspiele u. a. von Sophokles (»König Ö.«, »Ö. auf Kolonos«), Aischylos (»Sieben gegen Theben«), Euripides (»Phönikerinnen«); später Voltaire (»Ö.«, 1718), H. von Hofmannsthal (»Ö. und die Sphinx«, 1906), J. Cocteau (»Oedipus rex«, 1928, Musik I. Strawinsky; »Die Höllenmaschine«, 1934), A. Gide (1931).
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