Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
orientalische Musik
ori|entalische Musik,i. w. S. die Musik aller asiat. Hochkulturen; i. e. S. die Musik aller islam. Länder Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens etwa bis Afghanistan. In diesem Sinn entspricht der Begriff o. M. dem Verbreitungsgebiet der arab. Musik. Im islam. Verbreitungsraum hat sich, vermutlich aufgrund der religiösen Gemeinsamkeit und zeitweise staatl. Einheit, ein verhältnismäßig einheitl. Kunstmusikstil entwickelt. Die o. M. ist einstimmig und vokal betont, obwohl der Orient zugleich die Heimat vieler, auch abendländ. Musikinstrumente ist. Die Melodien, die meist in freier Einstimmigkeit begleitet werden, gehören zwar stets einem bestimmten Melodietyp (Maqam) an, sie werden aber improvisatorisch frei und sehr verzierungsreich ausgeführt. Als Texte dienen meist die klass. Poesieformen. Der Gesangston ist gepresst und leicht näselnd. Entsprechend dem anscheinend endlos gleitenden Melodieverlauf ist auch der Rhythmus, zumindest der Singstimme und der Melodieinstrumente, recht ungebunden. Die verwendeten Tonleitern sind meist siebenstufig, sie enthalten aber stets Schleiftöne (oft mit Leittontendenz), die man allg. (jedoch nicht ganz zutreffend) als 1/4-, 3/4- und 5/4-Töne bezeichnet. Häufig sind 11/2 -Tonschritte. Die mehrtönige Trommelbegleitung wirkt oft als Bordun. Im Unterschied zu dieser einheitl. Kunstmusik hat die Volksmusik der einzelnen Völker ihre typ. Eigenart bewahrt. Die wichtigsten heute noch gebräuchl. Instrumente sind Schellen- und Vasentrommel, kleine Doppelpauke, Längsflöte, Doppelklarinette, Oboe, Trompete, Hackbrett, Zither, Lauten und Streichinstrumente (Kemantsche und Rabab).
Urspr. wurde die arabisch-islam. Musik ausschließlich mündlich überliefert; heute bedient man sich z. T. der europ. Notenschrift. Obwohl die Musik der modernen Komponisten in der Tradition wurzelt, entlehnt sie aus der westl. Musik harmon. Wendungen, ersetzt lange Rhythmusperioden durch Zweier- und Dreiertakte und tendiert zur Vergrößerung des Ensembles.
ori|entalische Musik,i. w. S. die Musik aller asiat. Hochkulturen; i. e. S. die Musik aller islam. Länder Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens etwa bis Afghanistan. In diesem Sinn entspricht der Begriff o. M. dem Verbreitungsgebiet der arab. Musik. Im islam. Verbreitungsraum hat sich, vermutlich aufgrund der religiösen Gemeinsamkeit und zeitweise staatl. Einheit, ein verhältnismäßig einheitl. Kunstmusikstil entwickelt. Die o. M. ist einstimmig und vokal betont, obwohl der Orient zugleich die Heimat vieler, auch abendländ. Musikinstrumente ist. Die Melodien, die meist in freier Einstimmigkeit begleitet werden, gehören zwar stets einem bestimmten Melodietyp (Maqam) an, sie werden aber improvisatorisch frei und sehr verzierungsreich ausgeführt. Als Texte dienen meist die klass. Poesieformen. Der Gesangston ist gepresst und leicht näselnd. Entsprechend dem anscheinend endlos gleitenden Melodieverlauf ist auch der Rhythmus, zumindest der Singstimme und der Melodieinstrumente, recht ungebunden. Die verwendeten Tonleitern sind meist siebenstufig, sie enthalten aber stets Schleiftöne (oft mit Leittontendenz), die man allg. (jedoch nicht ganz zutreffend) als 1/4-, 3/4- und 5/4-Töne bezeichnet. Häufig sind 11/2 -Tonschritte. Die mehrtönige Trommelbegleitung wirkt oft als Bordun. Im Unterschied zu dieser einheitl. Kunstmusik hat die Volksmusik der einzelnen Völker ihre typ. Eigenart bewahrt. Die wichtigsten heute noch gebräuchl. Instrumente sind Schellen- und Vasentrommel, kleine Doppelpauke, Längsflöte, Doppelklarinette, Oboe, Trompete, Hackbrett, Zither, Lauten und Streichinstrumente (Kemantsche und Rabab).
Urspr. wurde die arabisch-islam. Musik ausschließlich mündlich überliefert; heute bedient man sich z. T. der europ. Notenschrift. Obwohl die Musik der modernen Komponisten in der Tradition wurzelt, entlehnt sie aus der westl. Musik harmon. Wendungen, ersetzt lange Rhythmusperioden durch Zweier- und Dreiertakte und tendiert zur Vergrößerung des Ensembles.